Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind freundlich in den Donnerstag gestartet, gestützt durch Anzeichen eines wachsenden Vertrauens in die konjunkturelle Erholung und starken Quartalsergebnissen von Unilever (NYSE:UL). Gleichwohl bremsen die Spannungen zwischen den USA und China die Euphorie der Anleger.
Der DAX stieg um 0,5%, der CAC 40 kletterte um 0,3% und der britische FTSE Index gewann 0,4%.
Die deutsche Verbraucherstimmung verbesserte sich im August stärker als erwartet, unterstützt durch eine vorübergehende Mehrwertsteuersenkung, was darauf hindeutet, dass sich Europas größte Volkswirtschaft langsam von der Coronavirus-Pandemie erholt. Der GfK-Konsumklimaindex stieg von -9,6 im Juli auf -0,3 im August. Seinen Tiefststand erreichte er im Mai mit -23,1 Punkten.
Darüber hinaus gewann das französische Unternehmensvertrauen im Juli weiter an Boden. Wie die Statistikbehörde INSEE mitteilte, stieg der Geschäftsklimaindex von 78 im Juni auf 85. Das ist zwar immer noch deutlich unter den 105, die der Index im Februar vor dem Ausbruch registriert hatte, aber viel höher als der Tiefststand von 53 im April.
Unternehmensseitig standen die Aktien von Daimler (DE:DAIGn) im Fokus, die um 4,7% stiegen. Der deutsche Automobilhersteller sagte, dass er trotz des hohen Verlusts im zweiten Quartal weiterhin einen Betriebsgewinn für dieses Jahr erwartet.
Der deutsche Automobilhersteller sagte, dass er trotz des hohen Verlusts im zweiten Quartal weiterhin einen Betriebsgewinn für dieses Jahr erwartet.
Unilever-Aktien (LON:ULVR) legten um 7,6% zu, nachdem die Umsätze im zweiten Quartal weit weniger als erwartet zurückgegangen waren, da eine starke Performance in Nordamerika die Auswirkungen der Coronavirus-Sperren ausgleichen konnte. Das Unternehmen entschied sich auch für eine teilweise Ausgliederung seines Teegeschäfts.
Die Aktien des Chipherstellers STMicroelectronics (PA:STM) erhöhten sich um 3,4%, nachdem das Unternehmen seine Prognose für das Gesamtjahr trotz anhaltender Schwäche im wichtigen Automobilsegment angehoben hatte.
Die Aktien von Roche (SIX:RO) fielen um 1,9%, nachdem das Schweizer Healthcare-Unternehmen mitteilte, dass der Covid-19-Ausbruch einen "signifikanten" Einfluss auf sein Geschäft hatte. Das Unternehmen hielt an seinem Ausblick für das Gesamtjahr fest.
Die freundliche Marktstimmung könnte später am Tag durch die steigenden Spannungen zwischen Washington und Peking getrübt werden, nachdem China als Vergeltung für die Schließung seiner Botschaft in Houston den USA angeordnet hat, ihre diplomatische Vertretung in Chengdu zu schließen.
Gleichzeitig sorgt das Coronavirus weiterhin für negative Schlagzeilen, obwohl es Anzeichen dafür gibt, dass sich einige lokale Infektionskurven abflachen. Kalifornien hat nun New York als den am schlimmsten betroffenen Bundesstaat von Covid-19 überholt.