von Peter Nurse
Investing.com - US-Aktien werden voraussichtlich am Dienstag etwas niedriger in den Handel starten, da die Anleger angesichts der Gewinne in diesem Quartal mit Vorsicht reagieren und eine Reihe von US-Bundesstaaten die Wiedereröffnung von Geschäften angesichts der zunehmenden Covid-19-Fälle überdenken.
Um 13:05 MEZ wurden die Futures auf den S&P 500 um 6 Punkte oder 0,2% tiefer gehandelt, die auf den Nasdaq sanken um 13 Punkte oder 0,1%, während der Dow Jones 30-Terminkontrakt um 75 Punkte oder 0,3% fiel.
Diese Indizes nehmen alle Kurs auf einen positiven Juni. Der DJIA und der S&P 500 dürften ihre besten Quartale seit dem vierten Quartal 1998 und der Nasdaq Composite seit dem ersten Quartal 2001 haben.
Allerdings hat die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus weltweit die 505.000 überschritten, während es mittlerweile mehr als 10 Millionen bestätigte Infektionen gab, in den sechs Monaten seit das neuartige Coronavirus auf dem Radar der Weltgesundheitsorganisation erschienen ist.
Immer mehr US-Bundesstaaten machen die Pläne zur Wiedereröffnung rückgängig oder setzen sie aus, als das Land Kurs auf ein verlängertes Feiertagswochenende nimmt. New Jersey schloss sich am Montag der Menge an und verschob die Wiedereröffnung von Innenrestaurants. Arizona ordnete an, Bars und Fitnessstudios zu schließen, während Teile von Kalifornien und Florida die Strände dicht machen.
Und das „Schlimmste kommt noch“ angesichts mangelnder globaler Solidarität, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, Leiter der Weltgesundheitsorganisation, bei einer Stellungsnahme am Montag in Genf.
Die jüngsten Daten aus der Wirtschaft waren jedoch tendenziell positiv, als die schwebenden Hausverkäufe im Mai vom Montag um 44,3% hochschossen, der größte monatliche Anstieg seit der Index durch die National Association of Realtors im Januar 2001 erstmals veröffentlicht wurde.
Fed-Chef Jerome Powell und US-Finanzminister Steven Mnuchin werden am Dienstag vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des US-Repräsentantenhauses die Konjunkturmaßnahmen als Reaktion auf das Virus erklären, einen Tag bevor die Federal Reserve das Protokoll ihrer Juni-Sitzung zur Festlegung der Zinssätze veröffentlicht.
Heute gibt es aus den USA noch den Chicago-Einkaufsmanagerindex, der um 15:45 MEZ erscheint und den Konsumklimaindex für Juni, den das Conference Board um 16:00 MEZ herausgeben wird.
In den Unternehmensnachrichten dürfte Wells Fargo (NYSE:WFC) am Dienstag im Fokus stehen, nachdem die Bank am Montagabend bestätigt hatte, dass sie ihre Dividende im dritten Quartal aufgrund des jährlichen Stresstests der Federal Reserve senken muss.
Darüber hinaus könnte Boeing (NYSE:BA) Probleme haben, nachdem Norwegian Air Shuttle (OL:NWC) die Stornierung eines großen 737 MAX-Auftrags und eine Schadensersatzklage angekündigt hatte.
Die Ölpreise waren am Dienstag angesichts von Befürchtungen schwächer, dass die zweite Pandemiewelle die Treibstoffnachfrage belasten wird. Zudem gibt es Anzeichen dafür, dass Libyen eine sechsmonatige Blockade seiner Exporte aufgrund des Bürgerkriegs im Land beenden könnte. Allerdings hat sich der Marktpreis für Öl im zweiten Quartal nahezu verdoppelt.
Am Dienstag dürfte die Aufmerksamkeit auf den US-Vorratsdaten vom Branchenverband American Petroleum Institute liegen, denen am Mittwoch amtliche Daten der US-Administration folgen.
Um 13:05 MEZ wurden US-Rohöl-Futures um 1,2% tiefer zu 39,23 USD das Fass gehandelt und auch der internationale Benchmark Brent verbilligte sich um 1,0% auf 41,43 USD.
Ansonsten fielen die US-Gold-Futures um 0,1% auf 1.782,45 USD die Feinunze, während der EUR/USD Kurs zu 1,1209 mit einem Minus von 0,3% gehandelt wurde.
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