Investing.com – In den USA steigen die Strompreise erheblich, ein Trend, der vor allem durch die zunehmende Nachfrage nach künstlicher Intelligenz (KI) und insbesondere durch den Bedarf an Rechenzentren angetrieben wird. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf den Strommarkt und die Endverbraucher.
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In den letzten Jahren haben die Strompreise in den USA einen markanten Anstieg erlebt, der deutlich über der allgemeinen Verbraucherpreissteigerung liegt. Laut den Daten der US-Energieinformationsbehörde (EIA) stiegen die Strompreise im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 6,5 %, was nahezu das Doppelte der Gesamtinflationsrate von 3,2 % im gleichen Zeitraum ist.
Insbesondere in Regionen wie Maryland, Virginia und North Carolina, die unter unzureichenden Ressourcen und Übertragungsengpässen leiden, sind die Preise dramatisch gestiegen. In einigen Kapazitätsauktionen kletterten die Preise pro Megawatt (MW)-Tag von 28,92 Dollar im Jahr 2024/2025 auf 269,92 Dollar für das Jahr 2025/2026 – eine Steigerung um den Faktor 9 innerhalb nur eines Jahres.
Auswirkungen auf die Endverbraucher
Für die Endverbraucher bedeutet der Anstieg der Strompreise höhere monatliche Rechnungen. Da die Versorgungsunternehmen in die erforderliche Aufrüstung und Erweiterung des Stromnetzes investieren müssen, werden diese Kosten teilweise an die Verbraucher weitergegeben. Dies geschieht vor dem Hintergrund eines veralteten Stromnetzes, das weder auf die steigende Nachfrage noch auf häufigere extreme Wetterereignisse ausgelegt ist. Ein Phänomen, mit dem auch der deutsche Strommarkt in den nächsten Jahren verstärkt zu kämpfen haben wird.
Profiteure des Strompreisanstiegs
Der Anstieg der Strompreise schafft jedoch auch Gewinner im Energiesektor. Insbesondere unabhängige Stromerzeuger und Versorgungsunternehmen profitieren stark von den steigenden Großhandelspreisen und den Ergebnissen der sogenannten "Capacity Auctions".
- Talen Energy (NASDAQ:TLN):
Das Unternehmen hat seine Gewinnprognose für 2024 erhöht, mit einer angepassten EBITDA-Spanne von 720 bis 780 Millionen Dollar und einer angepassten freien Cashflow-Spanne von 245 bis 285 Millionen Dollar. - Vistra Energy (NYSE:VST):
Der Präsident und CEO Jim Burke kündigte an, dass das Unternehmen seine Zielwerte für das laufende Geschäftsjahr erhöhen und zwei neue Solaranlagen in Texas und Illinois bauen wird, unterstützt von den Technologie-Giganten Amazon (NASDAQ:AMZN) und Microsoft (NASDAQ:MSFT). - Constellation Energy (NASDAQ:CEG):
Auch Constellation Energy erhöhte seine Gewinnprognose für 2024. Die aktuellen Auktionsergebnisse werden zu einem zusätzlichen Gewinn pro Aktie von 0,25 Dollar im Jahr 2025 und 1,25 Dollar im Jahr 2026 führen.
Fazit
Der Anstieg der Strompreise in den USA ist eine komplexe Entwicklung mit deutlichen Gewinnern und Verlierern. Während Verbraucher mit höheren Rechnungen konfrontiert werden, profitieren Stromerzeuger und Versorgungsunternehmen von höheren Erlösen und verbesserten Gewinnspannen.