LONDON (dpa-AFX) - Deutschland hinkt einer Studie zufolge dem globalen Boom von sogenannten Fintech-Unternehmen weiter weit hinterher. Im vergangenen Jahr hätten sich die Investitionen in Anbieter von modernen Finanztechnologien weltweit auf 12,2 Milliarden US-Dollar verdreifacht. Davon seien nur 82 Millionen auf Deutschland entfallen, ergab eine am Donnerstag in London veröffentlichte Analyse der Unternehmensberatung Accenture. In Großbritannien und Irland waren es dagegen 623 Millionen Dollar. Auch die skandinavischen Länder und die Niederlande lagen deutlich vor Deutschland. Mit Investitionen von fast 10 Milliarden Dollar sind die USA weiter klar vorn.
"Die massiven Investitionen bei den Fintechs zeigen, dass die digitale Revolution bei Finanzdienstleistungen weit fortgeschritten ist", sagte Accenture-Experte Julian Skan. "Das ist sowohl eine Chance als auch eine Gefahr für Banken." So griffen die Fintechs die klassischen Geldhäuser in einzelnen Bereichen an. Andererseits könnten die neuen Firmen den Instituten aber auch helfen, bessere und komfortablere Angebote zu entwickeln. Die Banken selbst sehen weltweit hier der Untersuchung zufolge aber noch viel Nachholbedarf und beurteilen die eigene Reaktion auf die neuen Angebote als zu langsam.