SEOUL/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Nach dem Bekanntwerden von Manipulationen bei VW-Abgastests in den USA stehen dem deutschen Autobauer auch verschärfte Untersuchungen in Südkorea bevor. Im Oktober sollen entsprechende Tests auf die europäische Abgasnorm Euro 6 bei Modellen der Marken Volkswagen (XETRA:VOW3) und Audi (XETRA:NSUG) durchgeführt werden, die in den USA und Südkorea verkauft werden, teilte Park Jun Hong vom südkoreanischen Umweltministerium am Dienstag in Seoul mit: "Wir sind besorgt, dass die Modelle die gleichen Abgastechnologien und Kontrollstrategien wie die US-Versionen vorweisen."
Park betonte, dass es sich bei den geplanten Tests der VW-Modelle Jetta, Golf und Beetle sowie des Audi A3 um Sonderuntersuchungen handelt. "Gleichzeitig werden wir genau verfolgen, wie die EU-Regierungen mit dem Problem umgehen." Der VW-Konzern hatte eingeräumt, dass Abgaswerte von Dieselautos in den USA für Fahrzeugtests manipuliert worden waren.
Nach Angaben des Verbands der koreanischen Auto-Importeure und-Händler (KAIDA) lagen die deutschen Hersteller bei den Anmeldungenimportierter Autos in den ersten acht Monaten 2015 deutlich vorn. Danach lag BMW (XETRA:BMWG) mit 31 774 Registrierungen vor Mercedes mit 30 561, VW mit 24 778 und Audi mit 19 972 Fahrzeugen. Als großer Konkurrent von VW auf den Weltmärkten gilt der koreanische Autoproduzent Hyundai (FSE:HYU) (SQ1:HYUD) mit der Schwesterfirma Kia Motors.