MANNHEIM (dpa-AFX) - Der andauernde Preisverfall von Bioethanol dürfte Cropenergies (XETRA:CE2G) in diesem Jahr noch tiefer in die roten Zahlen drücken als gedacht. Die Situation auf dem europäischen Markt für den Biokraftstoff habe sich in den vergangenen Monaten durch den drastischen Verfall der Ölpreise weiter verschärft, teilte Cropenergies am Mittwoch mit. Nun zieht die Südzucker-Tochter (XETRA:SZUG) die Reißleine und schließt vorübergehend die Produktionsanlage der britischen Tochter Ensus.
Dadurch sei mit Kosten in Höhe von bis zu 40 Millionen Euro zu rechnen, die im noch bis Ende Februar laufenden Geschäftsjahr 2014/15 verbucht werden. Cropenergies hatte bereits in den ersten neun Monaten rote Zahlen geschrieben und für das Gesamtjahr einen operativen Verlust von bis zu 20 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das Unternehmen gewinnt aus Zuckerrüben den Biokraftstoff Bioethanol, der dann herkömmlichem Benzin beigemischt wird. Allerdings zögern viele EU-Staaten noch, den Anteil von Biosprit zu erhöhen und beispielsweise den Kraftstoff E10 im Markt einzuführen. Die Bioethanolpreise haben Cropenergies zufolge im Januar ein Rekordtief erreicht. Zu schaffen macht dem Unternehmen zudem die Abwertung des Euro gegenüber dem britischen Pfund. Die Anlage in Großbritannien soll wieder in Betrieb genommen werden, "sobald die Marktentwicklung es zulässt". Die übrigen Werke in Deutschland, Belgien und Frankreich liefen unter hoher Auslastung weiter, hieß es.