Original-Research: VERBIO AG - von Montega AG
Aktieneinstufung von Montega AG zu VERBIO AG
Unternehmen: VERBIO AG
ISIN: DE000A0JL9W6
Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Halten
seit: 13.05.2013
Kursziel: 0,90
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Wais Samadzada; Alexander Drews
Zukünftige Geschäftsentwicklung von politischen Entscheidungen abhängig -
Visibilität bleibt gering
VERBIO hat letzte Woche den Bericht für die ersten neun Monate
veröffentlicht, nachdem bereits am 30. April erste Eckdaten zum Q3 sowie
Informationen zur Restrukturierung der Gruppe bekanntgegeben wurden. Der
Rohstofflieferant Märka steht wie angekündigt zum Verkauf und wird folglich
als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen. Hierdurch ergeben sich
deutliche Abweichungen zu den zuvor berichteten Zahlen. Märka hat im 1. HJ
einen externen Umsatz von 50,9 Mio. Euro bei einem Segment-EBIT von -3,4
Mio. Euro erzielt. Nachfolgend sind die bereinigten Kennzahlen für Q3 sowie
die Entwicklung in den einzelnen Segmenten dargestellt.
Biodiesel: Ein Überangebot an Biokraftstoffquoten sowie günstige Importe
aus Argentinien und Indonesien haben die Top- und Bottom-Line des Segments
belastet. Der Umsatz in den ersten neun Monaten ging dementsprechend
aufgrund geringerer Absatzmengen um 13% auf 329,9 Mio. Euro zurück. Das
Segment EBIT lag bei -85,7 Mio. Euro, was allerdings auf Abschreibungen und
Wertminderungen von insgesamt 88 Mio. Euro zurückzuführen ist.
Bioethanol/Biomethan: Das ungünstige Verhältnis von Getreide- zu
Ethanolpreisen hat dazu geführt, dass VERBIO in den ersten neun Monaten
seine Bioethanolproduktion gedrosselt hat. Der Umsatz ging um 4,3% auf
193,7 Mio. Euro zurück, das Segmentergebnis von -32,1 Mio. Euro war
ebenfalls durch Abschreibungen und Wertminderungen i.H.v. 25,1 Mio. Euro
geprägt.
Märka: Der Geschäftsbereich erzielte aufgrund von Wertminderungen auf
Vorratsvermögen ein Periodenergebnis von -20,1 Mio. Euro. Derzeit werden
verschiedene Alternativen für eine mögliche Abspaltung des Segments
diskutiert (vollständiger Verkauf, Joint Venture, Teilverkauf). Ergebnisse
werden bis Mitte Juni erwartet.
Kein Ausblick über Q4 hinaus
Für Q4 erwartet der Vorstand ein positives operatives Ergebnis. U.E. hängt
dies mit einer operativen Verbesserung im Segment Biodiesel zusammen.
VERBIO hat seit April seine Rohstoffversorgung auf Palmöl umgestellt, das
etwa 20-30% günstiger ist als das heimische Rapsöl. Wir rechnen daher mit
einer Verbesserung der Materialkostenquote.Zudem dürfte der Bedarf nach
Biodiesel nach dem langen Winter ansteigen, so dass auch mit einer höheren
Absatzmenge zu rechnen ist. Im Bereich Bioethanol dürfte hingegen erneut
ein geringer Verlust auf EBIT-Ebene anfallen, da die gegenwärtigen
Ethanolpreise kaum die hohen Getreidepreise decken können. Zudem dürfte das
aufgegebene Segment Märka das Periodenergebnis belasten.
Über Q4 hinaus wurde aufgrund der unsicheren Rahmenbedingungen keine
Prognose gegeben. Für das zukünftige Geschäftsmodell von VERBIO werden zwei
politische Entscheidungen wichtig sein.
1) Ende Mai dürfte die EU Kommission verkünden, ob Schutzzölle gegen
Biodiesel aus Argentinien und Indonesien verhängt werden. U.E. besteht
hierfür eine hohe Wahrscheinlichkeit (ähnlich wie im Antidumping Fall gegen
US-Biodiesel). Sollten hingegen keine Schutzzölle erhoben werden, würde der
Wettbewerbsdruck im europäischen Biodieselmarkt weiter steigen.
2) Die EU diskutiert gegenwärtig die zukünftige Ausgestaltung der Förderung
von Biokraftstoffen. In einem ersten Vorschlag wurde u.a. die Begrenzung
von Biokraftstoffen aus Lebensmitteln (1. Generation) auf 5% diskutiert. Um
die Zielquote von 10% Erneuerbarer Energien im Kraftstoffsektor zu
erreichen, soll vor allem Biokraftsoff aus Abfall (2. Generation) gefördert
werden. Dieser Vorschlag würde das Geschäftsmodell von VERBIO (Biomethan
aus Reststoffen) begünstigen. Mit ersten konkreten Ergebnissen wird bis
Ende des Jahres gerechnet. U.E. wird das Management von VERBIO erst nach
dieser Entscheidung eine Aussage über die zukünftige Entwicklung der Gruppe
treffen.
Anpassung an neue Berichterstattung
Wir haben unser Model auf die neue Berichterstattung angepasst. Durch die
Einstufung von Märka als aufgegebener Geschäftsbereich ergibt sich ein um
130 Mio. Euro verringerter Umsatz im GJ 2012/13. In Q4 rechnen wir mit
einem leicht positiven EBIT, dem dürften jedoch weitere Belastungen durch
Märka gegenüberstehen. Das Periodenergebnis sollte dementsprechend auf dem
Niveau von 9M liegen (-143,3 Mio. Euro). Über 2012/13 hinaus dürfte es zu
einer deutlichen Reduktion der Personal- und sonstigen Aufwendungen kommen,
die bei stabilen Marktverhältnissen zu einem bestenfalls ausgeglichenen
EBIT führen dürften. Mit einer Verbesserung der Profitabilität rechnen wir
erst nach Fertigstellung der restlichen Biomethananlagen in 2014/15.
Fazit: Die Visibilität der Geschäftsentwicklung von VERBIO bleibt gering.
Als einen positiven Treiber sehen wir die möglichen Schutzzölle, dem stehen
jedoch weitere Risiken (beispielweise aus dem Verkauf der Märka) gegenüber.
Wir bestätigen daher unsere Halten Empfehlung, bei einem leicht reduzierten
Kursziel von 0,90 Euro (zuvor: 1,00 Euro).
+++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss
bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++
Über Montega:
Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in
Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine
Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega
unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,
Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus 'Deutsche Nebenwerte'
und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die
Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und
Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikation
gehört die Organisation von Roadshows und Field Trips zum Leistungsspektrum
der Montega AG.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/11924.pdf
Kontakt für Rückfragen
Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
web: www.montega.de
E-Mail: research@montega.de
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Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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ISIN: DE000A0JL9W6
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seit: 13.05.2013
Kursziel: 0,90
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
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Zukünftige Geschäftsentwicklung von politischen Entscheidungen abhängig -
Visibilität bleibt gering
VERBIO hat letzte Woche den Bericht für die ersten neun Monate
veröffentlicht, nachdem bereits am 30. April erste Eckdaten zum Q3 sowie
Informationen zur Restrukturierung der Gruppe bekanntgegeben wurden. Der
Rohstofflieferant Märka steht wie angekündigt zum Verkauf und wird folglich
als aufgegebener Geschäftsbereich ausgewiesen. Hierdurch ergeben sich
deutliche Abweichungen zu den zuvor berichteten Zahlen. Märka hat im 1. HJ
einen externen Umsatz von 50,9 Mio. Euro bei einem Segment-EBIT von -3,4
Mio. Euro erzielt. Nachfolgend sind die bereinigten Kennzahlen für Q3 sowie
die Entwicklung in den einzelnen Segmenten dargestellt.
Biodiesel: Ein Überangebot an Biokraftstoffquoten sowie günstige Importe
aus Argentinien und Indonesien haben die Top- und Bottom-Line des Segments
belastet. Der Umsatz in den ersten neun Monaten ging dementsprechend
aufgrund geringerer Absatzmengen um 13% auf 329,9 Mio. Euro zurück. Das
Segment EBIT lag bei -85,7 Mio. Euro, was allerdings auf Abschreibungen und
Wertminderungen von insgesamt 88 Mio. Euro zurückzuführen ist.
Bioethanol/Biomethan: Das ungünstige Verhältnis von Getreide- zu
Ethanolpreisen hat dazu geführt, dass VERBIO in den ersten neun Monaten
seine Bioethanolproduktion gedrosselt hat. Der Umsatz ging um 4,3% auf
193,7 Mio. Euro zurück, das Segmentergebnis von -32,1 Mio. Euro war
ebenfalls durch Abschreibungen und Wertminderungen i.H.v. 25,1 Mio. Euro
geprägt.
Märka: Der Geschäftsbereich erzielte aufgrund von Wertminderungen auf
Vorratsvermögen ein Periodenergebnis von -20,1 Mio. Euro. Derzeit werden
verschiedene Alternativen für eine mögliche Abspaltung des Segments
diskutiert (vollständiger Verkauf, Joint Venture, Teilverkauf). Ergebnisse
werden bis Mitte Juni erwartet.
Kein Ausblick über Q4 hinaus
Für Q4 erwartet der Vorstand ein positives operatives Ergebnis. U.E. hängt
dies mit einer operativen Verbesserung im Segment Biodiesel zusammen.
VERBIO hat seit April seine Rohstoffversorgung auf Palmöl umgestellt, das
etwa 20-30% günstiger ist als das heimische Rapsöl. Wir rechnen daher mit
einer Verbesserung der Materialkostenquote.Zudem dürfte der Bedarf nach
Biodiesel nach dem langen Winter ansteigen, so dass auch mit einer höheren
Absatzmenge zu rechnen ist. Im Bereich Bioethanol dürfte hingegen erneut
ein geringer Verlust auf EBIT-Ebene anfallen, da die gegenwärtigen
Ethanolpreise kaum die hohen Getreidepreise decken können. Zudem dürfte das
aufgegebene Segment Märka das Periodenergebnis belasten.
Über Q4 hinaus wurde aufgrund der unsicheren Rahmenbedingungen keine
Prognose gegeben. Für das zukünftige Geschäftsmodell von VERBIO werden zwei
politische Entscheidungen wichtig sein.
1) Ende Mai dürfte die EU Kommission verkünden, ob Schutzzölle gegen
Biodiesel aus Argentinien und Indonesien verhängt werden. U.E. besteht
hierfür eine hohe Wahrscheinlichkeit (ähnlich wie im Antidumping Fall gegen
US-Biodiesel). Sollten hingegen keine Schutzzölle erhoben werden, würde der
Wettbewerbsdruck im europäischen Biodieselmarkt weiter steigen.
2) Die EU diskutiert gegenwärtig die zukünftige Ausgestaltung der Förderung
von Biokraftstoffen. In einem ersten Vorschlag wurde u.a. die Begrenzung
von Biokraftstoffen aus Lebensmitteln (1. Generation) auf 5% diskutiert. Um
die Zielquote von 10% Erneuerbarer Energien im Kraftstoffsektor zu
erreichen, soll vor allem Biokraftsoff aus Abfall (2. Generation) gefördert
werden. Dieser Vorschlag würde das Geschäftsmodell von VERBIO (Biomethan
aus Reststoffen) begünstigen. Mit ersten konkreten Ergebnissen wird bis
Ende des Jahres gerechnet. U.E. wird das Management von VERBIO erst nach
dieser Entscheidung eine Aussage über die zukünftige Entwicklung der Gruppe
treffen.
Anpassung an neue Berichterstattung
Wir haben unser Model auf die neue Berichterstattung angepasst. Durch die
Einstufung von Märka als aufgegebener Geschäftsbereich ergibt sich ein um
130 Mio. Euro verringerter Umsatz im GJ 2012/13. In Q4 rechnen wir mit
einem leicht positiven EBIT, dem dürften jedoch weitere Belastungen durch
Märka gegenüberstehen. Das Periodenergebnis sollte dementsprechend auf dem
Niveau von 9M liegen (-143,3 Mio. Euro). Über 2012/13 hinaus dürfte es zu
einer deutlichen Reduktion der Personal- und sonstigen Aufwendungen kommen,
die bei stabilen Marktverhältnissen zu einem bestenfalls ausgeglichenen
EBIT führen dürften. Mit einer Verbesserung der Profitabilität rechnen wir
erst nach Fertigstellung der restlichen Biomethananlagen in 2014/15.
Fazit: Die Visibilität der Geschäftsentwicklung von VERBIO bleibt gering.
Als einen positiven Treiber sehen wir die möglichen Schutzzölle, dem stehen
jedoch weitere Risiken (beispielweise aus dem Verkauf der Märka) gegenüber.
Wir bestätigen daher unsere Halten Empfehlung, bei einem leicht reduzierten
Kursziel von 0,90 Euro (zuvor: 1,00 Euro).
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Über Montega:
Die Montega AG zählt zu den größten unabhängigen Research-Häusern in
Deutschland. Zum Coverage-Universum des Hamburger Unternehmens gehören eine
Vielzahl von Small- und MidCaps aus unterschiedlichsten Sektoren. Montega
unterhält umfangreiche Kontakte zu institutionellen Investoren,
Vermögensverwaltern und Family Offices mit dem Fokus 'Deutsche Nebenwerte'
und zeichnet sich durch eine aktive Pressearbeit aus. Die
Veröffentlichungen der Analysten werden regelmäßig von der Fach- und
Wirtschaftspresse zitiert. Neben der Erstellung von Research-Publikation
gehört die Organisation von Roadshows und Field Trips zum Leistungsspektrum
der Montega AG.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/11924.pdf
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