Zürich (Reuters) - Rückschlag für den (SIX:Swatch)-Konzern: Der weltgrößte Uhrenproduzent muss trotz der schwächelnden Nachfrage umfangreiche Produktionskapazitäten für mechanische Uhrwerke aufrecht erhalten.
Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Entscheidung der Schweizer Wettbewerbsbehörde Weko hervor. Die Swatch-Tochter ETA beliefert mit den Uhrwerken die Konkurrenz.
Swatch hatte sich mit der Weko 2013 auf eine stufenweise Reduktion der Lieferungen für mechanische Uhrwerke an andere Firmen geeinigt. Doch mittlerweile ist die Nachfrage in der gesamten Industrie eingebrochen. Auch die Kunden der Swatch-Tochter ETA bestellen deutlich weniger Uhrwerke. Doch Swatch muss seine Produktionskapazitäten trotzdem aufrecht erhalten, weil es das Abkommen so vorsieht. Daher wollte der Uhrenkonzern bei den Wettbewerbshütern eine Lockerung der Vereinbarung erreichen. Doch das blieb ohne Erfolg.
Swatch bezeichnete die Entscheidung der Weko als "total realitätsfremd". "Die Swatch Group wird gezwungen, unter erheblichen finanziellen und personellen Aufwendungen Produktionskapazitäten für Drittkunden aufrecht zu erhalten, obwohl diese ihre Bestellungen teilweise drastisch reduziert oder ganz fallengelassen haben", erklärte das Unternehmen. Um die so entstehenden Mehrkosten zu decken, fasse ETA Preiserhöhungen ins Auge.
Die Entscheidung der Wettbewerbshüter bedeute für Swatch weiterhin Druck auf die Margen, erklärten die Analysten von RBC. Bereits im ersten Halbjahr ist der Gewinn des Weltmarktführers um 52 Prozent geschrumpft. An der Börse gab die Swatch-Aktie am Donnerstag 0,9 Prozent nach.