KARLSRUHE (dpa-AFX) - Die Tarifverhandlungen für die Chemiebranche im Südwesten sind am Donnerstag ohne Ergebnis abgebrochen worden. Die Gespräche werden künftig auf Bundesebene weitergeführt. "Wir haben auf einen weiteren Aufschwung gehofft, der nicht kam. Wir müssen jetzt allen Unternehmen eine Perspektive bieten, damit sie wieder wettbewerbsfähig werden können", erklärte Dieter Freitag, Vorsitzender der Tarifkommission des Arbeitgeberverbandes Chemie in Baden-Württemberg. "Wir brauchen dazu einen niedrigen Abschluss, damit gestiegene Kosten nicht über Arbeitsplatzabbau kompensiert werden müssen."
Die IG BCE will eine Entgelterhöhung von 4,8 Prozent für die rund 74 000 Beschäftigten der Pharma- und Chemiebranche im Südwesten durchsetzen. Die Gewerkschaft betonte, die Forderung sei durchaus realistisch. "Umsätze, Gewinne und Produktivität sind stabil, steigen an. Eurokurs und Rohstoffpreise sinken gewaltig", sagte Verhandlungsführerin Catharina Clay. Nach der regionalen Verhandlung in Karlsruhe treffen sich beide Seiten am 24. Februar in Kassel zu Gesprächen auf Bundesebene. Dort werden die Entgeltsätze dann künftig unter anderem mit baden-württembergischer Beteiligung weiterverhandelt.