💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Telekom schielt auf Mega-Deal in USA - Hürden aber hoch

Veröffentlicht am 31.05.2017, 15:20
© Reuters. Hoettges, CEO of Germany's Deutsche Telekom AG, arrives for the company's annual shareholder meeting in Cologne
DTEGn
-

- von Peter Maushagen und Harro Ten Wolde

Köln (Reuters) - Telekom-Chef Tim Höttges lässt sich beim Poker um die Erfolgstochter T-Mobile US nicht in die Karten schauen.

Er schließe keine Möglichkeit aus, die für T-Mobile und die Telekom (DE:DTEGn) Wert schaffen würde, sagte Höttges am Mittwoch auf der Hauptversammlung des Konzerns in Köln mit Blick auf mögliche Zusammenschlüsse auf dem US-Mobilfunkmarkt. "Wenn sich solche Möglichkeiten ergeben, können wir das jetzt mit den Kollegen in den USA in Ruhe bewerten." Angesichts des Siegeszugs von T-Mobile US als eigenständiges Unternehmen liege die Latte für alle anderen Kombinationen aber sehr hoch.

Die Telekom hält zwei Drittel der Anteile an der Tochter, die mittlerweile zum drittgrößten Mobilfunker der Vereinigten Staaten aufgestiegen ist. An der Börse ist das in der Nähe von Seattle im Bundesstaat Washington angesiedelte Unternehmen 56 Milliarden Dollar wert. Rivalen beobachten T-Mobile US genau. Der kleinere Konkurrent Sprint etwa würde bei einem

Zusammenschluss mit dem Telekom-Anleger auch den Junior-Part übernehmen, hatten Insider im Februar zu Reuters gesagt.

Auch die Spitze von T-Mobile US findet offenbar Gefallen an einer Ehe mit Sprint. Finanzchef Braxton Carter hatte Mitte Mai gesagt, durch einen solchen Deal würden Einsparungen von über 30 Milliarden Dollar möglich. "Es ist nicht die Frage, ob es zu Gesprächen kommen wird. Natürlich wird es dazu kommen - wie bereits sehr, sehr umfangreich in der Presse berichtet wird." Analysten tippen noch auf weitere Kandidaten für einen Zusammenschluss - etwa der Satelliten-TV-Betreiber Dish.

Konkret wollte der 54-jährige Höttges nicht sagen, ob es bereits Fusionsverhandlungen gibt oder ob sich die Telekom überhaupt aus dem Land verabschieden will. Er betonte aber, dass das kartellrechtliche Umfeld unter dem neuen US-Präsidenten Trump grundsätzlich gut sei. "Unter Republikanern ist der Regulierungsgrad wesentlich geringer als bei Demokraten." Zudem haben die Bonner mit den zuständigen Behörden wie dem Regulierer FCC und dem Justizministerium Kontakt, sagte er am Rande des Aktionärstreffens vor Journalisten.

© Reuters. Hoettges, CEO of Germany's Deutsche Telekom AG, arrives for the company's annual shareholder meeting in Cologne

AKTIONÄRE MAHNEN ZU BESCHEIDENHEIT

Einige der 1900 T-Aktionäre in der Kölner Lanxess-Arena warnten angesichts eines möglichen Mega-Deals in den USA vor zu viel Euphorie. "Eine große Akquisition könnte die Telekom an ihre finanziellen Grenzen bringen, die Netto-Finanzverbindlichkeiten sind zuletzt wieder deutlich gestiegen und liegen bei 50 Milliarden Euro", sagte Portfoliomanager Ingo Speich. Und der Konzern mit 73 Milliarden Euro Umsatz gebe ein sehr zweigeteiltes Bild ab: "Schwere Zeiten in Europa durch den Brexit, den Kampf um Marktanteile und die regulatorische Unsicherheit, im Gegensatz dazu Goldgräberstimmung, Fusionsfieber und Marktanteilsgewinne in den USA."

In der US-Telekombranche waren Übernahmegespräche in den vergangenen zwölf Monaten wegen einer Frequenzauktion untersagt. Seit April gilt das Verbot nicht mehr. Unsicherheitsfaktoren bei etwaigen Fusionsverhandlungen sind die Politik und die Kartellwächter. An deren Widerstand war im Sommer 2014 Sprints Vorstoß gescheitert, die Mehrheit an T-Mobile US zu kaufen. T-Mobile US verlor lange Zeit Kunden, bis Landeschef John Legere vor vier Jahren viel Geld in den Netzausbau und Werbung steckte und damit die Trendwende einleitete. Lohn der Mühen: Voriges Jahr verdiente er persönlich 20 Millionen Dollar, größtenteils aber in Aktienoptionen.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.