Von Dhirendra Tripathi
Investing.com – Tesla (NASDAQ:TSLA) verlor am Donnerstag im vorbörslichen Handel rund 1 %. Einige Anleger wirkten verunsichert durch die Aussage des Unternehmens, dass „eine Reihe von Herausforderungen zu bewältigen“ seien, trotz eines herausragenden 3. Quartals.
Der Elektroautobauer verwies auf „Halbleiterknappheit, Überlastung von Häfen und Stromausfälle“. Allerdings deuten die Firmenergebnisse darauf hin, dass es diese Probleme relativ gut meistern konnte.
Tesla gehört zu den am stärksten vertikal integrierten Automobilherstellern und konnte die Lieferkettenprobleme dadurch gut verkraften. Allerdings haben die Ausführungen des Managements ausgereicht, um entsprechende Zweifel zu säen.
Preisschwankungen bei Rohstoffen wie Nickel und Aluminium hätten ein „unsicheres Umfeld in Bezug auf die Kostenstruktur“ geschaffen, sagte Finanzvorstand Zachary Kirkhorn laut Reuters in einem Gespräch mit Analysten.
„Die Produktion im 4. Quartal wird stark von Verfügbarkeiten abhängen, aber wir streben trotzdem weiteres Wachstum an“, sagte er. CEO Elon Musk nahm an diesem Analysten-Treffen nicht teil.
Lieferkettenprobleme treiben derzeit vielen Unternehmen die Sorgenfalten ins Gesicht. Die Wirtschaft boomt, aber die Lieferungen bleiben pandemiebedingt oft aus und Fabriken daher geschlossen. Diese Situation war insbesondere für Automobilhersteller akut, die mit den Telefon- und Elektrogeräteherstellern um Kapazitäten in den Chipfabriken konkurrieren mussten.
Teslas allmähliche Umstellung auf Fahrzeuge mit niedrigeren Margen drückte ebenfalls auf die Stimmung, obwohl die Kostendisziplin dafür sorgte, dass die Betriebsmargen des Automobilherstellers ein Allzeithoch erreichten.
Der durchschnittliche Verkaufspreis der Fahrzeuge ging gegenüber dem Vorjahr um 6 % zurück, da die Gewichtung des Model 3 im Verkaufsmix zunahm.
Der E-Autobauer produzierte mit 237.823 Einheiten 64 % mehr Fahrzeuge und lieferte 73 % mehr Fahrzeuge aus. Das kostengünstigere Werk in Shanghai übertraf dabei das Werk in Fremont.
Der Umsatz im Automobilbereich stieg um 58 % auf 12,05 Mrd. USD, während der Gesamtumsatz um 57 % auf den Rekordwert von 13,75 Mrd. USD kletterte. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Umweltzertifikaten gingen dagegen weiter zurück. Immer mehr Unternehmen steigen auf sauberere Energie um und deren Abhängigkeit von CO2-Zertifikaten von Tesla nimmt ab.
Das Unternehmen verzeichnete zum dritten Mal in Folge einen Rekordquartalsgewinn von 2,09 Mrd. USD auf bereinigter Basis, fast 140 % mehr als vor einem Jahr.
Tesla konzentriert sich nun darauf, die Produktion in zwei neuen Fabriken (in Austin, Texas, und Grünheide bei Berlin) bis Ende des Jahres aufzunehmen.