Mailand (Reuters) - Italiens kriselnde Bankenbranche hat erstmals auf ein neues System von Staatsgarantien zum Verkauf fauler Kredite zurückgegriffen.
Die Banca Popolare di Bari veräußerte in diesem Rahmen nach eigenen Angaben vom Freitag ein 480 Millionen Euro schweres Paket an Problem-Darlehen an eine Zweckgesellschaft. Diese bündelte die Papiere in drei Risiko-Tranchen und platzierte sie am Markt. Der Deal gilt als Testlauf für einen weitaus größeren Verkauf der Krisenbank Monte Paschi, die zum Überleben faule Kredite über 9,2 Milliarden Euro loswerden muss. Der gelungene Verkauf ist einem Broker zufolge ein positives Signal für Monte Paschi und andere Banken.
Bei dem Bari-Deal deutete sich ein durchschnittlicher Verkaufspreis von 31 Prozent der Kreditforderungen an. Dieser Abschlag liegt in etwa auf dem Niveau, der auch im Rettungskonzept von Monte Paschi eingeplant ist. Die Traditionsbank aus der Toskana peilt Erlöse von 33 Prozent der Forderungssumme an. Mit Hilfe der Staatsgarantien sollen die Institute bessere Preise erzielen. Sie sind Teil der Hilfen der Regierung für die Bankenbranche, die unter einem Berg fauler Kredite von insgesamt rund 360 Milliarden Euro ächzt.