💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

Thyssen-Betriebsrat rechnet mit gutem Stahlergebnis - "Fusion unnötig"

Veröffentlicht am 18.10.2017, 16:23
© Reuters. Steam rises at coking plant at ThyssenKrupp AG in Duisburg
TKAG
-

Duisburg (Reuters) - Der Betriebsrat der Stahlsparte von Thyssenkrupp (DE:TKAG) rechnet für das abgelaufene Geschäftsjahr mit steigenden Gewinnen des Bereichs und sieht auch daher keinen Grund für eine Fusion mit Tata Steel.

"Ich gehe davon aus, dass wir in diesem Jahr ein sehr gutes Ergebnis haben", sagte Stahlbetriebsratschef Günter Back am Mittwoch vor Journalisten in Duisburg. Das operative Ergebnis werde wohl höher ausfallen als im Vorjahr, als die Sparte einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von 315 Millionen Euro eingefahren hatte. Das Geschäftsjahr 2016/17 war Ende September zu Ende gegangen. Die Bilanz will der Konzern Ende November vorlegen.

© Reuters. Steam rises at coking plant at ThyssenKrupp AG in Duisburg

Nach neun Monaten hatte die Stahlsparte bereits operativ 352 Millionen Euro verdient - 70 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. "Wir gehören zu den besten Stahlunternehmen", betonte Back. Er warf dem Vorstand vor, die Stahlsparte als Sanierungsfall darzustellen, um damit die geplante Fusion mit Tata zu begründen. Das Gegenteil sei der Fall. "Die Geschäftsentwicklung des Stahls kann nicht der Grund für die Fusion sein."

Nach dem ersten Treffen der Arbeitsgruppe aus Arbeitnehmervertretern und dem Vorstand zum Streit um die Pläne am vergangenen Freitag hätten sich seine Zweifel noch verstärkt. Die Prüfung der Bücher habe noch gar nicht begonnen. Dies sei erst ab Mitte November geplant. Das Management scheine aber bereits festgelegt. "Der Vorstand setzt sehr auf eine Karte." Bedenklich sei unter anderem, dass auf das geplante Joint Venture Schulden von insgesamt 6,5 Milliarden Euro abgewälzt werden sollen. "Der Überschuldungsgrad ist immens hoch." Außerdem sei zu befürchten, dass nach 2020 - wenn bei Thyssenkrupp der Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen ausläuft - zahlreiche Jobs gestrichen werden. "Dazu herrscht eine große Unruhe in der Belegschaft."

Die Stahlkocher laufen seit Monaten Sturm gegen die Pläne von Konzernchef Heinrich Hiesinger. Dieser will mit dem Zusammenschluss den zweitgrößten Stahlkocher Europas nach ArcelorMittal schmieden. Thyssenkrupp will darüber Anfang 2018 entscheiden und bis dahin die Arbeitnehmervertreter ins Boot holen. "Der Zeitplan ist extrem anspruchsvoll", sagte Back. Die Arbeitnehmervertreter behielten sich eine Ablehnung der Pläne vor. "Die Risiken sind deutlich größer als die Chancen." Sie wollen die Angaben zu dem Joint Venture von unabhängigen Gutachtern überprüfen lassen, darunter von Experten der Investmentbank Macquarie.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.