📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

Thyssen-Stahlkocher fordern Klarheit über Fusionspläne

Veröffentlicht am 31.08.2016, 14:57
© Reuters.  Thyssen-Stahlkocher fordern Klarheit über Fusionspläne
TKAG
-

- von Tom Käckenhoff

Duisburg (Reuters) - Mehrere tausend Stahlarbeiter von Thyssenkrupp (DE:TKAG) haben vom Vorstand Aufklärung über die Fusionspläne und drohende Standortschließungen gefordert.

"Die Belegschaft will Klarheit haben, was Sache ist. Die Kollegen sind besorgt", sagte Stahlbetriebsratschef Günter Back am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters am Rande einer Demonstration vor der Zentrale von Thyssenkrupp Steel Europe in Duisburg. "Stop Stahl-Exit" und "Stahl ist Zukunft" war auf Transparenten zu lesen. In dem Verwaltungsgebäude sollte im Laufe des Tages der Aufsichtsrat der Stahlsparte zusammenkommen.

Thyssenkrupp führt seit Monaten Fusionsgespräche mit dem Konkurrenten Tata Steel. Das Management hat zudem klargemacht, dass es auch ohne einen Zusammenschluss weitere Restrukturierungen geben wird. Die Arbeitnehmervertreter fühlen sich vom Management um Konzernchef Heinrich Hiesinger und Stahlchef Andreas Goss unzureichend informiert. "Es fehlen jegliche Informationen", sagte der nordrhein-westfälische IG Metallchef Knut Giesler. "Wir wollen endlich mal Fakten sehen und nicht nur dummes Geschwätz hören", forderte er unter dem Applaus der Beschäftigten. Der Vorstand solle alle Informationen offenlegen und ernsthafte Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern führen.

ERINNERUNG AN BESSERE ZEITEN UNTER BERTHOLD BEITZ

Die IG Metall sprach von 7000 Teilnehmern bei der Demonstration. Viele Stahlkocher waren direkt von der Schicht zur Demonstration in der Ruhrgebietstadt gekommen. Ein Plakat erinnerte an den verstorbenen Konzernpatriarchen Berthold Beitz, der vielen als Garant für den Erhalt des Konzerns galt. "So tritt man sein Erbe mit Füßen", war neben einem Bild von Beitz zu lesen. "Jetzt reicht's!", stand auf einem anderen Transparent.

Betriebsräte haben kritisiert, Konzernchef Hiesinger habe noch nicht einleuchtend erklärt, warum eine Konsolidierung in der Stahlbranche überhaupt notwendig sei. Zudem habe Tata eine Reihe von Problemen, etwa das verlustreiche Werk im britischen Port Talbot und milliardenschwere Pensionslasten. Die Arbeitnehmervertreter befürchten, dass Hiesinger Standorte schließen könnte. Thyssenkrupp Steel Europe beschäftigt rund 27.000 Mitarbeiter. Der Schwerindustrie machen seit Jahren Überkapazitäten, Billigimporte aus China und immer schärfere Klimaschutz-Auflagen zu schaffen.

Auf der Aufsichtsratsitzung sollte es unter anderem um eine neue Struktur für die Stahlsparte gehen, mit sich der Konzern im Zuge des Programms "One Steel" näher an den Kunden orientieren will. Betriebsräte befürchten, dass dies auch zulasten der Beschäftigten geht. "Wir werden der Organisationsänderung heute nicht zustimmen", kündigte der stellvertretende Aufsichtsratschef Detlef Wetzel an. Der Vorstand habe vier Wochen Zeit, eine Reihe von Fragen zu beantworten, etwa ob er im Jahr eher 13 Milliarden Tonnen Stahl produzieren wolle oder nur knapp zehn. Danach könne über die Änderungen auf einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung entschieden werden. "Aus One Steel darf nicht Ohne Steel werden", sagte Betriebsratschef Back. OLDEBUS Reuters Germany Online Report Company News 20160831T125736+0000

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.