Hongkong (Reuters) - Die Aussicht auf frisches Geld von Regierung und Notenbanken hat die Börsen in Fernost am Mittwoch beflügelt.
Die Regierung in Tokio kündigte für kommende Woche ein milliardenschweres Konjunkturpaket an, die Bank von Japan soll bereits am Freitag über ihren Kurs entscheiden. Fachleute gehen davon aus, dass die ohnehin schon sehr lockere Geldpolitik noch weiter ausgeweitet und noch mehr Geld über den Kauf von Staatsanleihen und anderen Wertpapieren in den Markt gepumpt wird. Den Leitzins dürfte die Notenbank dagegen nach Informationen von Insidern nicht weiter in den negativen Bereich drücken, weil dies bei Regierung und Bevölkerung schlecht ankomme.
Der Nikkei-Index schloss 1,7 Prozent höher auf 16.665 Zählern. Die Regierung von Ministerpräsident Shinzo Abe will einem Medienbericht zufolge noch am Mittwoch Details eines Konjunkturpakets im Volumen von umgerechnet 232,5 Milliarden Euro präsentieren. Geplant seien unter anderem Programme für günstige Kredite, die dem Privatsektor von halbstaatlichen Finanzinstituten zur Verfügung gestellt werden, sowie Ausgaben der Zentralregierung und der örtlichen Verwaltungen, berichtete der Sender Fuji TV.
Die Aussicht auf noch billigeres Geld in Japan drückte die Landeswährung Yen, der Dollar stieg auf 105,53 Yen. Das beflügelte Exportwerte. So gewannen die Toyota-Aktien drei Prozent, Sony-Papiere legten gut zwei Prozent zu.
Der MSCI-Index für Asien mit Ausnahme Japans legte nach zuletzt kräftigen Kursgewinnen dagegen eine Pause ein und notierte in etwa auf dem Niveau vom Dienstag. Seit Monatsbeginn hat er etwa zehn Prozent zugelegt. In China gaben die Kurse nach, weil Anleger eine stärkere Regulierung des Aktienmarktes fürchteten. Der Index der Börse Shanghai verlor 2,5 Prozent, das Barometer für die wichtigsten Aktien in Shanghai und Shenzhen notierte 2,3 Prozent schwächer. Analysten verwiesen auf ein Treffen in Peking vom Dienstag, bei dem Regierungsvertreter vor nicht näher definierten Blasen gesprochen hätten. Medien berichteten zudem von Plänen für eine schärfere Regulierung.
Am Devisenmarkt kostete der Euro mit 1,0993 Dollar etwas weniger als am Dienstagabend in New York.