W. P. Carey (NYSE:WPC) (WKN: A1J5SB) ist definitiv ein spannender und qualitativ hochwertiger Real Estate Investment Trust. Das können wir bereits mit Blick auf die Dividendenhistorie erkennen, aber auch in dem breiten Portfolio, das der US-amerikanische REIT besitzt. Immerhin sind es mehr als 1.200 Immobilien aus verschiedenen Segmenten, die zuverlässige und nachhaltige Dividenden liefern.
Die derzeitige Dividendenrendite von W. P. Carey ist ebenfalls alles andere als verkehrt. Gemessen an der aktuellen Quartalsdividende von 1,046 US-Dollar und einem Aktienkurs von 68,68 US-Dollar (11.02.2020, maßgeblich für alle Kurse und Kennzahlen) liegt der Wert bei 6,09 %. Das kann ein vergleichsweise hohes, passives Einkommen ermöglichen.
Am heutigen Freitag wird es allerdings ernst bei W. P. Carey. Der Grund? Der US-amerikanische Real Estate Investment Trust präsentiert frische Quartalszahlen. Hier sind einige Blickwinkel, die man bei dem Zahlenwerk möglicherweise berücksichtigen möchte.
W. P. Carey: Eine spannende Ausgangslage W. P. Carey hat zuletzt teilweise nicht so stark abgeliefert, was die Quartalszahlen anbelangt. Das liegt in Teilen an weniger Mieteinnahmen, zumindest kurzfristig. Aber auch an einigen Verwässerungseffekten. Das Management hat Liquidität zunächst höher bewertet als die zukünftigen operativen Erfolge. In Zeiten von COVID-19 und mit vielen Unsicherheiten gewiss kein verkehrter Ansatz.
Das hat im dritten Quartal zuletzt dazu geführt, dass die Funds from Operations ein wenig eingebrochen sind. Der Wert lag innerhalb dieses Zeitraums bei ca. 1,15 US-Dollar je Aktie. Nach Vorjahreswerten von teilweise 1,25 US-Dollar ist das natürlich ein deutlicher Einbruch. Wobei das nicht alles ist.
Die Quote der Mieteinnahmen lag zuletzt bei 98 % im dritten Quartal, was ein vergleichsweise hoher Wert ist. Das wiederum zeigt, dass das Potenzial eines Turnarounds weitgehend ausgeschöpft sein dürfte. Immerhin: Im Oktober und im vierten Quartal insgesamt tendierte diese Quote wieder zu 99 %. Das heißt, es könnte eine leichte Verbesserung geben, die sich bei den Funds from Operations je Aktie bemerkbar machen könnte. Ein Wunder sollten Foolishe Investoren jedoch nicht erwarten. Ich rechne im Ergebnis weitgehend mit Stagnation, die in Anbetracht der aktuellen COVID-19-Lage jedoch ebenfalls nicht verkehrt ist.
Eine weiterhin knappe Dividende …? Trotzdem ist auch dieses Quartalszahlenwerk wichtig, vor allem für die Dividende. Mit Blick auf die zuletzt ausgezahlten 1,046 US-Dollar erkennen wir schließlich, dass auch hier der Puffer allmählich etwas schmilzt. Das Ausschüttungsverhältnis liegt bei ca. 91 %, was vergleichsweise hoch ist und trotzdem noch bequem, um die üppigen Dividenden zu leisten.
Jeder einzelne Cent, den W. P. Carey beim kommenden Quartalszahlenwerk und bei den Funds from Operations je Aktie herausquetschen kann, wäre jedoch ein Gewinn. Er würde nicht nur das Ausschüttungsverhältnis wieder moderater werden lassen. Nein, sondern auch dem moderaten Wachstumskurs bei der Dividende einen Nährboden geben. Immerhin erhöht das Management jeweils die Quartalsdividende. Zuletzt um 0,2 US-Cent je Vierteljahr.
Das wiederum zeigt: Ein Wunder brauchen wir im heutigen Quartalszahlenwerk nicht erwarten. Dafür jedoch die Möglichkeit, dass die Dividende durch operative Stagnation bestätigt oder moderat nachhaltiger wird. Mit derzeit knapp über 6 % Dividendenrendite könnte W. P. Carey weiterhin ein Top-REIT mit Qualität sein.
Vincent besitzt Aktien von W. P. Carey. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021