Washington (Reuters) - Facebook (NASDAQ:FB) und Twitter haben sich vor dem US-Kongress gegen Vorwürfe verteidigt, zu wenig gegen eine Einflussnahme auf die US-Politik aus dem Ausland zu unternehmen.
Facebook-Vorstandsmitglied Sheryl Sandberg räumte am Mittwoch zwar ein, zu langsam reagiert zu haben, als bei der US-Präsidentenwahl 2016 der Verdacht russischer Manipulationsversuche aufkam. Facebook gehe aber inzwischen besser damit um.
"Wir haben Hunderte Seiten und Nutzerkonten gelöscht, die unglaubwürdig wirkten", sagte Sandberg. "Wenn schädliche Akteure versuchen, unsere Seite zu benutzen, werden wir sie blockieren." Auch Twitter-Chef Jack Dorsey berichtete über eine inzwischen engmaschigere Überprüfung. Twitter habe 770 Konten gesperrt, die sich nicht an die Richtlinien des Konzerns hielten.
Einige Kongressabgeordnete zeigten sich dennoch unzufrieden. Senator Richard Burr von den Republikanern, der dem Geheimdienstausschuss des Senats vorsitzt, kritisierte, entscheidende Probleme seien nicht bewältigt. Mit bestimmten Risiken und den Gefahren für die Nationale Sicherheit hätten sich die Firmen bislang nicht überzeugend befasst.
Vor Beginn der Anhörung hatte US-Präsident Donald Trump den Betreibern von Internet-Netzwerken vorgeworfen, sich in den Wahlkampf für die Kongresswahlen im November einzumischen. Beweise legte er nicht vor.
An der Wall Street standen die Aktien von Twitter und Facebook unter Druck. Twitter rutschten über fünf Prozent ab, Facebook fast zwei Prozent. Auch andere Technologiewerte wie die Google-Mutter Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Snap (NYSE:SNAP) lagen deutlich im Minus.