Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Twitter-Aktie (NYSE:TWTR) gab am Montag um fast 4 % nach. Die Social Media-Plattform hat sich zur Zahlung von 809,5 Millionen Dollar bereit erklärt, um eine fünf Jahre alte Aktionärsklage beizulegen, der zufolge die Verantwortlichen des Unternehmens Investoren getäuscht haben sollen, indem sie ein rosigeres Bild des Unternehmens zeichneten.
In der ursprünglichen Klage, die von der Aktionärin Doris Shenwick eingereicht wurde, hieß es, dass der Chief Executive Officer Jack Dorsey, der ehemalige CEO Dick Costolo und das Vorstandsmitglied Evan Williams Fakten zu Twitters nachlassendem Nutzerwachstum verschwiegen hätten, als sie gleichzeitig ihre persönlichen Aktienbestände verkauften.
Laut Bloomberg wird in der Klage behauptet, dass die Führungskräfte die Investoren im November 2014 über die Wachstumsaussichten des Unternehmens in die Irre geführt haben. Sie versprachen einen Anstieg der monatlich aktiven Nutzer auf 550 Millionen auf "mittlere Sicht" und mehr als eine Milliarde auf "längere Sicht". Das Unternehmen konnte keine der beiden Schätzungen einhalten und verschwieg, dass es keine Grundlage für diese Prognosen hatte, wie es in der Klage heißt.
Außerdem wird in der Klage behauptet, dass das Unternehmen seit Anfang 2015 täglich aktive Nutzer als Leitindikator für das Nutzerengagement erfasst, dies den Anlegern damals aber nicht mitgeteilt hat und stattdessen monatliche aktive Nutzerzahlen meldete. Der Klage zufolge zeigten die DAU-Daten, dass das Wachstum des Nutzerengagements auf der Social Media-Platform entweder stagnierte oder rückläufig war.
Das Unternehmen erklärte, es beabsichtige, den Vergleichsbetrag aus dem Kassenbestand zu zahlen, was voraussichtlich im nächsten Quartal geschehen wird.
Der Vergleich bedeutet kein Eingeständnis eines Fehlverhaltens, so Twitter. Es kann nicht garantiert werden, dass die endgültige Vergleichsvereinbarung ausgeführt wird oder dass eine solche Vereinbarung vom Gericht genehmigt wird.
Im zweiten Quartal verfügte das Unternehmen über rund 8,61 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln und marktfähigen Wertpapieren.