GESAMT-ROUNDUP: Copilot brachte Germanwings-Maschine absichtlich zum Absturz
MARSEILLE - Der Copilot der verunglückten Germanwings-Maschine hat den Airbus (XETRA:AIRG) (PARIS:AIR) mit 150 Menschen an Bord offensichtlich mit Absicht in die Katastrophe gesteuert. "Es sieht so aus, als ob der Copilot das Flugzeug vorsätzlich zum Absturz gebracht und so zerstört hat", sagte Staatsanwalt Brice Robin am Donnerstag in Marseille. Der 28-Jährige sei zu dem Zeitpunkt allein im Cockpit gewesen, der eigentliche Pilot sei aus der Kabine ausgesperrt gewesen. Schreie von Passagieren seien auf dem Stimmenrekorder erst in den letzten Sekunden vor dem Aufprall zu hören. Sie seien offensichtlich bis dahin ahnungslos gewesen.
ROUNDUP: United Internet legt erneut starkes Jahr hin
MONTABAUR - Der Internetdienstleister United Internet (XETRA:UTDI) hat 2014 erneut ein starkes Wachstum hingelegt. Auch dank Zukäufen legte der Umsatz des TecDax-Schwergewichts (TecDAX) im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 3,07 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Mittwochabend im rheinland-pfälzischen Montabaur mitteilte. Der um Bewertungsänderungen bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog um rund 36 Prozent auf 551,5 Millionen Euro an - darin sind allerdings rund 33,3 Millionen Euro Beitrag aus der ab 1. Oktober einbezogenen Komplettübernahme des Glasfaserspezialisten Versatel enthalten.
ROUNDUP/'FT': Evonik liebäugelt mit Clariant - Milliarden für Forschung
LONDON/WESSELING - Der Spezialchemiekonzern Evonik (XETRA:EVKn) erwägt laut einem Pressebericht die Übernahme des Schweizer Rivalen Clariant (ZRH:CLN) (FSE:CLRN). Dabei könnten die Deutschen Clariant mit 23 Franken je Aktie und das Unternehmen insgesamt mit 7,3 Milliarden Franken bewerten, berichtete die "Financial Times" am Donnerstag und berief sich dabei auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. So könnte ein Unternehmen mit einem Marktwert von mehr als 20 Milliarden Euro entstehen. Es liege jedoch noch kein Angebot vor und jegliche Gespräche könnten fehlschlagen, hieß es. Evonik-Chef Klaus Engel gab am Donnerstag auf Anfrage grundsätzlich keinen Kommentar zu solchen Marktgerüchten ab.
ROUNDUP 2: Adidas bleibt auch mit neuer Strategie hinter Nike zurück
HERZOGENAURACH - Der Sportartikelhersteller Adidas (XETRA:ADSGn) überlässt die Pole-Position auch in den kommenden Jahren dem Marktführer Nike. Bis 2020 soll zwar der währungsbereinigte Umsatz im Schnitt jährlich im hohen einstelligen Bereich wachsen, kündigte die weltweite Nummer zwei am Donnerstag auf einem Investorentag an. Bei aktuellen Wechselkursen entspreche dies einem Umsatz von über 22 Milliarden Euro. "Wir wissen natürlich, dass wir damit nicht an die Spitze kommen", räumte Vorstandschef Herbert Hainer ein. Um Nike zu überholen, bräuchte es ein stärkeres Wachstum. Aber gerade in den USA benötige Adidas noch mehr Zeit.
ROUNDUP: Schaeffler profitiert von Autogeschäft - Weiter Warten auf Börsengang
FRANKFURT - Der Zulieferer Schaeffler profitiert weiter vom stabilen Wachstum bei vielen Autobauern. Trotz des guten Geschäftsverlaufs hat das Unternehmen aber keine konkreten Pläne für einen erwarteten Sprung an die Börse. "Es gibt keine Entscheidung zu einem Börsengang", sagte Konzernchef Klaus Rosenfeld am Donnertag zur Bilanzvorlage in Frankfurt. Rosenfeld rechnet nach kräftigen Zuwächsen im vergangenen Jahr auch für 2015 mit Steigerungen bei Umsatz und Gewinn. Dieses Jahr soll der Umsatz ohne Einfluss von Währungseffekten um 5 bis 7 Prozent steigen, davon will Schaeffler erneut zwischen 12 und 13 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) übrig behalten.
ROUNDUP: Jenoptik hält Dividende stabil - gutes Auftragspolster 2015
JENA - Nach einem verhaltenen Jahr unter anderem durch Exportbeschränkungen nach Russland rechnet der Jenoptik (XETRA:JENG)-Konzern 2015 mit zweistelligem Umsatzwachstum. "Wir denken, dass wir in allen Bereichen zulegen werden", sagte der Vorstandschef des ostdeutschen Technologiekonzerns, Michael Mertin, am Donnerstag in Jena. Das gelte auch für das Militärtechnikgeschäft, das 2014 rückläufig war. Der Vorstand des TecDax (TecDAX)-Unternehmens peilt in diesem Jahr einen Konzernumsatz von 650 bis 690 Millionen Euro und damit ein Plus von mindestens zehn Prozent an.
ROUNDUP 2: SMA wartet auf die Wende - Hoffnung auf Gewinn im nächsten Jahr
FRANKFURT/NIESTETAL - Die Talfahrt des angeschlagenen Solartechnikherstellers SMA (XETRA:S92G) findet kein Ende. Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon konnte am Donnerstag bei der Bilanzpressekonferenz wenig Hoffnung auf eine schnelle Trendwende machen. In diesem Jahr rechnet das Unternehmen mit einem weiteren Rückgang des Umsatzes und einem neuerlichen Verlust. Mit einem harten Sparprogramm will SMA das Ruder nun herumreißen. Im kommenden Jahr soll die im TecDax (TecDAX) notierte Gesellschaft dann endlich wieder in die schwarzen Zahlen kommen.
ROUNDUP: Siemens (XETRA:SIEGn) baut die Züge für Rhein-Ruhr-Express
ESSEN - Das Riesenprojekt Rhein-Ruhr-Express (RRX) zur Modernisierung des Nahverkehrs in NRW hat eine wichtige Hürde genommen: Die beteiligten Verkehrsverbünde vergaben am Donnerstag in Essen endgültig den Auftrag für 82 neue Regionalzüge und ihre Wartung über mehr als 30 Jahre. Den Zuschlag bekam der Technologiekonzern Siemens (ETR:SIE), der das günstigste Angebot vorgelegt hatte. Die Züge sollen in Deutschlands bevölkerungsreichstem Ballungsraum mit rund zehn Millionen Einwohnern von Ende 2018 an schneller, pünktlicher und bald auch in dichterem Takt verkehren als bisher.
Vossloh im Umbau mit Rekordverlust - 2015 wieder in Gewinnzone
WERDOHL/FRANKFURT - Der Verkehrstechnikkonzern Vossloh (XETRA:VOSG) aus Werdohl im Sauerland hat im vergangenen Jahr einen Rekordverlust von 171 Millionen Euro gemacht. Das Unternehmen begründete das am Donnerstag in Frankfurt mit der Neubewertung von Firmenwerten und Projektkosten sowie der "Korrektur zu optimistischer Geschäftseinschätzungen". Der Umsatz stieg um 1,8 Prozent auf 1,32 Milliarden Euro. Das Unternehmen will in diesem Jahr keine Dividende auszahlen. Für 2015 rechne die Geschäftsführung mit einem Umsatzwachstum von 3 bis 4 Prozent.
ROUNDUP: Baywa hofft auf besseres Jahr - Obst und Gemüse dürften günstig
MÜNCHEN - Die Verbraucher in Deutschland können nach Einschätzung des Agrarhändlers Baywa (ETR:BYW6) auch in diesem Jahr mit niedrigen Obst- und Gemüsepreisen rechnen. Angesichts des anhaltenden Russland-Embargos dürften die Preise weiter unter Druck bleiben, sagte Baywa-Chef Klaus Lutz am Donnerstag in München. Im Getreidehandel stellt sich der europäische Marktführer auf weitere Schwankungen ein.
Bilfinger findet fragwürdige Buchungen in Brasilien-Geschäft
MANNHEIM - Der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger (XETRA:GBFG) hat fragwürdige Zahlungen in seinem Brasilien-Geschäft entdeckt. Diese lägen in der Summe vermutlich unter 1 Million Euro, teilte das MDax-Unternehmen (MDAX) am Donnerstag mit. Das seien die derzeitigen Erkenntnisse nach Durchsicht aller Buchungsvorgänge aus den vergangenen Jahren. Die brasilianischen Behörden seien informiert worden, hieß es. Untersuchungen dazu laufen nach Unternehmensangaben bereits seit Monaten. Es seien externe Experten eingeschaltet worden.