Basel (Reuters) - UBS-Verwaltungsratschef Axel Weber hat das Vorgehen der Schweizer Großbank im Steuerstreit mit Frankreich verteidigt.
Eine außergerichtliche Einigung zu akzeptablen Bedingungen sei in diesem Fall nicht möglich gewesen, sagte Weber am Donnerstag auf der Aktionärsversammlung der Bank. "Uns blieb deshalb - auch im Interesse der Aktionärinnen und Aktionäre - nur der Gerichtsweg", merkte der ehemalige Bundesbank-Präsident an. Das Thema dürfte die Wogen auf der Generalversammlung hochgehen lassen. Die einflussreiche amerikanische ISS hatte den Aktionären empfohlen, dem Management die Entlastung zu verweigern - ebenso wie der Schweizer Berater Ethos. Die Experten von Glass Lewis raten, sich in diesem Punkt der Stimme zu enthalten. Weber schließt bei der Abstimmung eine Niederlage daher nicht aus, wie er in einem Interview sagte.
Ende Februar hatte ein Gericht in Paris die UBS (SIX:UBSG) wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche zu einer Rekordstrafe von 4,5 Milliarden Euro verurteilt. Die UBS hatte umgehend Berufung eingelegt und erwartet einen jahrelangen Rechtsstreit. Angesichts der hohen Summe hatte sich die UBS Kritik eingefangen, sie habe sich bei dem Fall verspekuliert. Die Bank weist das jedoch entschieden zurück.