„Aktien sind unsicher. Aus diesem Grund sind sie für die Altersvorsorge ungeeignet“, ist eine gängige Meinung. Anleihen und staatliche Vorsorgekonzepte gelten hingegen als zuverlässig. Doch diese Zuverlässigkeit hat langfristig einen sehr hohen Preis: Infolge des entgangenen Zinseszinseffektes fällt am Ende unser Vermögen und die Rente deutlich geringer aus. Ein gutes Vergleichsbeispiel ist der MDAX.
Im MDAX sind viele Familienunternehmen enthalten Er spiegelt die Entwicklung der mittelgroßen deutschen Unternehmen seit 1987 wider. Zwar wurde der MDAX erst im Januar 1996 eingeführt, aber bis zum 30. Dezember 1987 zurückgerechnet. Derzeit befinden sich noch 60 Firmen im Index. Im September 2021 wird ihre Zahl aufgrund einer Reform auf 50 Werte sinken.
Im Gegensatz zum DAX lassen sich im MDAX viele gut geführte Familienunternehmen mit hoher Eigentümerbeteiligung finden. Bechtle (DE:BC8G) (WKN: 515870), Beiersdorf (DE:BEIG) (WKN: 520000) oder Fuchs Petrolub (DE:FPEn) (WKN: A3E5D6) sind dafür gute Beispiele. Sie wirtschaften meist sinnvoller und erzielen deshalb bessere Ergebnisse, die sich in der Kursentwicklung niederschlagen.
Starke MDAX-Einbrüche sind keine Seltenheit Auch der MDAX muss regelmäßig starke Rückschläge verkraften, wie sie für Aktien üblich sind. Im März 2020 waren es beispielsweise fast 39 %. Von 2007 bis Anfang 2009 brach der Index sogar um 63,4 % ein. Heute kaum noch sichtbar, brach der MDAX von 2000 bis 2003 um 47,8 % ein. Genau zu diesen Zeitpunkten mehrten sich meist die „Aktien sind unsicher“-Stimmen. Doch dies ist nur eine kurzfristige und sehr uninformierte Sichtweise.
Selbst beim Kauf zu einem ungünstigsten Zeitpunkt sinkt mit der Zeit die Wahrscheinlichkeit für einen Verlust. Wer zudem regelmäßig Anteile kauft, erreicht noch viel schneller die Gewinnschwelle. Fallende Kurse sind somit immer die beste Einstiegsgelegenheit.
Langfristig denken zahlt sich aus Erfolgsinvestor Warren Buffett gibt für die Aktienanlage den Tipp, immer langfristig zu denken. Kurzfristig kann der Markt sehr irrationale Schwankungen aufweisen. Doch langfristig spiegelt er die wirtschaftliche Entwicklung der im Index befindlichen Unternehmen wider. Zudem genießen wir bei einem Index wie dem MDAX den Vorteil, dass schwache Unternehmen automatisch aussortiert werden.
So ist der MDAX seit Ende 1987 bis heute von 1.000 auf 36.127 Punkte (27.08.2021) gestiegen. Dies entspricht einer Vermehrung des eigenen Vermögens um den Faktor 36. Welche Anleihe, gesetzliche oder Riesterrente kann hier mithalten? Aus nur 10.000 Euro wären so im Laufe der Zeit 361.270 Euro und aus 100.000 Euro etwa 3.612.700 Euro geworden. Aufgrund der regelmäßigen Einzahlungen hätten die meisten Anleger wahrscheinlich deutlich mehr als 361.270 Euro Vermögen aufgebaut.
Der MDAX ist nur ein Beispiel. Andere Indizes haben schlechter abgeschnitten. Dennoch gilt immer das gleiche Prinzip. Wer langfristig dabeibleibt und die Rücksetzer für Käufe nutzt, wird am Ende deutlich mehr Vermögen als mit anderen Konzepten aufbauen.
Der Artikel MDAX: 10.000 Euro zur Auflage investiert ergäben heute? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021