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Von Geoffrey Smith
Investing.com - Weil der deutsche Energiekonzern bekannt gab, dass er sich als Reaktion auf die Drosselung der russischen Gaslieferungen Anfang des Monats in Gesprächen mit Berlin über mögliche Staatshilfen befindet, brach die Uniper-Aktie am Donnerstag zur Börseneröffnung in Frankfurt ein.
Uniper sagte, zu den "möglichen Stabilisierungsmaßnahmen" gehöre eine direkte Kapitalspritze, die zu einer erheblichen Verwässerung der bestehenden Aktionäre führen könnte. Weitere diskutierte Maßnahmen waren die Aufstockung eines (noch nicht in Anspruch genommenen) Kredits bei der staatlichen Förderbank KfW sowie staatliche Garantien und Sicherheitsleistungen.
Die Uniper-Aktie (ETR:UN01) fiel daraufhin unmittelbar um 22 % auf ein neues Fünfjahrestief.
Wie der Strom- und Gasversorger mitteilte, wird der Gewinn für das erste Halbjahr 2022 voraussichtlich deutlich unter der bisherigen Prognose liegen und kassierte als Folge der sich zuspitzenden Energiekrise wegen des Rückgangs der Gaslieferungen des größten europäischen Gasversorgers nach Deutschland um 60 % die Prognose für das Gesamtjahr.
Die Bundesregierung hatte vorige Woche die zweite Stufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Damit soll der Verbrauch gesenkt und sichergestellt werden, dass die Speicher bis zum Beginn der Heizperiode aufgefüllt werden können. Allerdings entschied sie sich, eine Klausel in ihrem dreistufigen Notfallplan nicht zu aktivieren, die es den deutschen Versorgungsunternehmen erlaubt hätte, ihre Preise sofort zu erhöhen, um die zusätzlichen Kosten für die Beschaffung von Gas aus anderen Ländern zu decken. Das Unternehmen fügte hinzu, dass es selbst bei Inanspruchnahme dieser Klausel nur in der Lage wäre, einen Teil der ihm entstehenden Mehrkosten wieder hereinzuholen.
"Da Uniper diese Mehrkosten bislang nicht weitergeben kann, entstehen hieraus signifikante finanzielle Belastungen", so das Unternehmen. "Es bestehen zudem große Unsicherheiten in Bezug auf die geopolitische Lage, sowie die Dauer und den Umfang der russischen Gaslieferbeschränkungen. Vor diesem Hintergrund ist auch die Gaspreisentwicklung derzeit schwer abzuschätzen."
Russlands Krieg in der Ukraine wird sich offenbar auf unbestimmte Zeit hinziehen. Auf einem Gipfel am Mittwoch erklärte die NATO Russland zu einer "direkten Bedrohung" für die europäische Sicherheit und ordnete eine massive Aufstockung der Truppenkontingente im Osten Europas an. Die Allianz (ETR:ALVG) kündigte außerdem an, Schweden und Finnland als Mitglieder aufzunehmen. Unabhängig davon ergab eine Meinungsumfrage, dass fast 90 % der Ukrainer gegen die Abtretung von Territorium an Russland im Gegenzug für Frieden sind.
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