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Unternehmen wollen mehr Jobs für Flüchtlinge schaffen

Veröffentlicht am 15.09.2016, 13:12
© Reuters. Refugees show their skills in metal processing works during a media tour at a workshop for refugees organized by German industrial group Siemens in Berlin
MBGn
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Berlin (Reuters) - Nach einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel wollen die großen Unternehmen in Deutschland mehr Flüchtlinge in Arbeit bringen.

Das Unternehmen Thyssen etwa habe 150 zusätzliche Ausbildungsplätze angekündigt, der Autobauer Daimler (DE:DAIGn) 50, hieß es am Donnerstag aus Teilnehmerkreisen. Auch die Deutsche Bahn will ihr Qualifizierungsprogramm für Flüchtlinge aufstocken. Merkel mahnte derweil zu Geduld bei der Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt. "Viele sind noch in den Integrationskursen oder warten darauf. Insofern glaube ich, dass wir da einen etwas längeren Atem haben müssen", sagte sie dem RBB-Inforadio.

Merkel hatte sich am Mittwochabend zweieinhalb Stunden mit 90 Mitgliedern der Wirtschaftsinitiative "Wir zusammen" getroffen, darunter Dax-Vorstände ebenso wie Vertreter kleiner Unternehmen. Das Netzwerk, dem 120 Unternehmen angehören, will die Integrationsinitiativen der deutschen Wirtschaft bündeln und vorantreiben. Merkel hatte erst vor wenigen Wochen mehr Engagement der Wirtschaft bei der Eingliederung von Flüchtlingen angemahnt. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) hatte sich gar in einem Brief dazu an die Chefs der Dax-Konzerne gewandt.

Der Initiator des Netzwerks, Ralph Dommermuth, sagte, es gehe nun darum, die Unternehmen zu motivieren, die bei der Integration von Flüchtlingen noch nicht aktiv seien. "Wir alle wissen, dass wir weitere Unterstützer aus der deutschen Wirtschaft brauchen, um die Integration langfristig zum Erfolg zu führen." Bislang hätten rund 3800 Praktikums- und mehr als 750 Ausbildungsplätze geschaffen werden können, 490 Flüchtlinge hätten Festanstellungen erhalten.

BAHN WEITET FLÜCHTLINGSPROGRAMM AUS

Ein Bahnsprecher kündigte an, der Staatskonzern werde in den nächsten zwei Jahren 150 zusätzliche Plätze in seinen Qualifizierungsprogrammen für Flüchtlinge schaffen. Dies habe Bahnchef Rüdiger Grube bei dem Treffen zugesagt. Die Bahn hatte Ende 2015 ein Programm für 120 Flüchtlinge aufgelegt.

Laut Post-Chef Frank Appel arbeiten in seinem Unternehmen bereits 102 geflüchtete Menschen, unter anderem aus Ruanda, Eritrea, Togo und Syrien, fest als Zusteller oder in einer Niederlassung. Insgesamt 235 Flüchtlinge hätten ein Praktikum im Dax-Konzern gemacht, 14 konnten sich einen Ausbildungsplatz sichern.

© Reuters. Refugees show their skills in metal processing works during a media tour at a workshop for refugees organized by German industrial group Siemens in Berlin

Der Vorstandschef von McDonald`s Deutschland, Holger Beeck, sagte im SWR, notwendig seien Tempo, Flexibilität und Sicherheit. Es müssten mehr Teilzeit oder verlängerte Kurse angeboten werden. Auch bräuchten Bewerber und Arbeitgeber schneller Sicherheit. Die Sprache sei die größte Hürde bei der Integration von Flüchtlingen. McDonalds bietet dazu etwa einen Online-Sprachkurs an.

Auch viele andere Firmenvertreter betonten nach Angaben von Teilnehmern, dass die Sprache das Wichtigste sei. Es dauere eineinhalb bis zwei Jahre, bis ein Sprachniveau erreicht sei, das einen vollen Einsatz ermögliche. Von den Firmen sei zudem der Einwand gekommen, dass ihnen vielfach nicht bekannt sei, welche Regelungen und gesetzlichen Änderungen es für Flüchtlinge gebe. Verbesserungen aus dem Integrationsgesetz wie die Abschaffung der Vorrangprüfung in einem Großteil der Arbeitsagenturen und die weitgehende Aufhebung des Verbots der Leiharbeit für Flüchtlinge seien noch nicht überall angekommen. Zur Sprache kam Teilnehmern zufolge im Kanzleramt auch der Wunsch der Arbeitgeber nach einem Mindestlohn-Verzicht für längere Praktika.

Merkel sagte, es sei wichtig, "praktikable Lösungen" zu finden. Als Beispiel nannte sie die Möglichkeit eines Darlehensprogramms. Ein solches könne etwa hilfreich sein, wenn ein syrischer Flüchtling die 500 Euro aufbringen müsse, die das Umschreiben seiner heimischen Fahrerlaubnis in eine deutsche koste.

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