Investing.com – Die Aktienfutures deuten für Dienstag einen schlechten Handelsstart an der Wall Street an, mit dem Dow vor einem dreistelligen Verlust, als die internationalen Spannungen um Nordkorea wieder aufgeflammt sind, was die Händler veranlasste Aktien abzustoßen und in Fluchtanlagen zu gehen.
Der Bluechip Dow Futures verlor bis 13:56 MEZ 108 Punkte oder 0,50%, der S&P 500 Futures fiel um 16 Punkte oder 0,63%, während der technologielastige Nasdaq 100 Futures um 49 Punkte oder 0,84% nachgegeben hat.
Nordkorea hat am Dienstagmorgen eine Rakete gestartet, die dann den Japan überquerte und im Pazifik rund 1.180km von der Insel Hokkaido im Norden Japans landete, was eine schwere Eskalation der Spannungen um die koreanische Halbinsel darstellt.
Der japanische Premierminister Shinzo Abe nannte den Raketenstart eine "neuartige und schwere Bedrohung" der Sicherheit seines Landes.
Die USA, Japan und Südkorea haben eine Sitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert, um den Test zu diskutieren, berichteten Diplomaten. Der 15 Mitgliedsstaaten umfassende Rat soll ihren Angaben nach heute noch seine Sitzung aufnehmen.
An den Aktienbörsen brachen heute daraufhin weltweit die Kurse ein, wobei asiatische Aktien, insbesondere die in Tokio und Seoul im Minus schlossen.
Die europäischen Börsen sind ebenfalls um fast 2% auf ihr niedrigstes Niveau in sechs Monaten abgesackt.
Die Weltmärkte waren zu Beginn des Monats erschüttert worden, als US-Präsident Donald Trump gewarnt hatte, dass Nordkorea "Feuer und Zorn" ernten würde, solle es weiterhin Drohungen gegen die USA aussprechen.
Die Händler entschieden sich daher heute ihre Risiken abzubauen, während sie Trumps Reaktion auf die nordkoreanische Provokation abwarten, um zu sehen, ob der US-Präsident sich für eine weitere Eskalation oder eine gemäßigte Antwort entscheiden wird.
Das Geld, das die Investoren aus Aktien abzogen, steckten sie dann in traditionelle Fluchtanlagen.
Der Goldpreis sprang auf ein 10-Monatshoch, als Investoren in dem Edelmetall Sicherheit suchten.
Gold zur Lieferung im Dezember wurde an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 13:58 MEZ 0,76% teurer zu 1.325,31 USD die Feinunze gehandelt.
Die Nachfrage nach als sicher angesehenen Währungen wie dem Yen und dem Schweizer Franken ist ebenfalls gestiegen. Gegen 13:59 MEZ hatte der Dollar rund 0,6% gegenüber Yen verloren und lag auf 108,54, nachdem er zuvor mit 108,27 auf seinen niedrigsten Stand in mehr als vier Monaten gefallen war. Der USD/CHF Kurs fiel um 1,15% auf 0,9441.
Die Investoren flohen auch in die Sicherheit von US-Staatsanleihen und drückten die Rendite der 10-jährigen auf ein Neunmonatstief von 2,086%.
In den Konjunkturnachrichten gibt es heute Daten vom US-Wohnungsmarkt, mit der Veröffentlichung des S&P Case Shiller Wohnungspreisindex für Juni, der um 15:00 MEZ erscheinen wird.
Um 16:00 MEZ gibt es dann das US-Verbrauchervertrauen vom August vom Conference Board.
Während der Markt auf die Daten wartet ist der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem gewichteten Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, bis 13:02 MEZ um 0,44% auf 91,76 gefallen.
In den Unternehmensnachrichten gibt es heute die Ergebnisse von Best Buy (NYSE:BBY), H&R Block (NYSE:HRB) und J.Jill (NYSE:JILL).
An den Energiemärkten werden hingegen weiterhin die Schäden von Hurrikan Harvey in Texas analysiert.
Die massiven Überschwemmungen durch Harvey haben die zur Schließung mehrerer Raffinerien an der US-Golfküste geführt, während schwere Regengüsse die Region um Houston heimsuchten, die schon zuvor von katastrophalen Überschwemmungen heimgesucht worden war.
Der Sturm, der am Freitag die Küste erreicht hatte, wird wieder an Stärke gewinnen, bevor er am Mittwoch an der Küste zwischen Texas und Louisiana erneut anlanden soll.
Die US-Rohölfutures sind um 13:03 MEZ um 0,19% auf 46,48 USD gefallen, während Öl der Sorte Brent sich um 0,58% auf 51,12 USD verbilligt hat.