Investing.com - Laut einer Mitteilung der Analysten von Morgan Stanley (NYSE:MS) am Mittwoch kehrt das Vertrauen institutioneller Investoren in eine „weiche Landung“ der US-Wirtschaft allmählich zurück.
Nach über 150 Gesprächen mit institutionellen Investoren in Nordamerika stellten die Aktienstrategen von Morgan Stanley einen spürbaren Stimmungsumschwung fest. „Wir haben deutlich weniger Skepsis gegenüber dem Narrativ einer sanften Landung wahrgenommen als noch im Sommer oder während der jüngsten Wachstumsängste“, hieß es in der Mitteilung.
Im Zentrum vieler Diskussionen unter den Anlegern stand die Frage, wie man sich für dieses Szenario positionieren sollte. Besonders zyklische und zinssensitive Aktien rückten dabei ins Rampenlicht.
Der Begriff „Goldlöckchen“ tauchte nach der jüngsten Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte Ende letzter Woche wieder verstärkt auf, was auf ein Umfeld moderaten Wachstums bei gleichzeitig gemäßigter Inflation hindeutet.
Ein Großteil der Anleger zeigte starkes Interesse an zyklischen Werten, wobei die drängende Frage laut Morgan Stanley lautete: „Wie positioniere ich mich im Goldlöckchen-Szenario?“
Dieser Stimmungswandel stellt einen deutlichen Kontrast zu den Wachstumssorgen dar, die zu Beginn des Jahres vorherrschten. Damals war die Besorgnis über eine harte Landung der US-Wirtschaft allgegenwärtig. Heute äußerte nur ein Anleger ernsthafte Bedenken hinsichtlich einer solchen Entwicklung.
Die Strategen von Morgan Stanley betonten die Relevanz ihres Playbooks aus den 1990er-Jahren und zogen Parallelen zwischen dem derzeitigen Umfeld und der sanften Landung der US-Wirtschaft in jener Zeit.
Sie sehen die idealen Bedingungen für ein „Goldlöckchen-Szenario“ in einer sorgfältigen Auswahl zyklischer Aktien mit soliden fundamentalen Faktoren, zinssensiblen Titeln sowie einem Comeback wachstumsstarker europäischer Technologie- und KI-Gewinner. Besonders betont wird eine idiosynkratische Titelauswahl, um Alpha-generierende Chancen zu maximieren.
Trotz des wachsenden Optimismus für eine weiche Landung in den USA bleiben die Bedenken bezüglich der wirtschaftlichen Aussichten in China bestehen. Laut Morgan Stanley war die Stimmung der Anleger gegenüber China vor der jüngsten Ankündigung von Konjunkturmaßnahmen äußerst gedämpft. Trotz dieser Maßnahmen bleiben viele Investoren in Sektoren mit hohem China-Engagement, wie Metalle und Bergbau, weiterhin vorsichtig.
„Die Mehrheit der Anleger hielt den scharfen Rückgang bei Stahlrohstoffen für übertrieben“, stellten die Strategen fest. Dennoch zögerten viele, sich auf eine Erholung zu positionieren, da sie wenig Vertrauen in die chinesischen Konjunkturaussichten hatten und den typischen saisonalen Aufschwung im 4. Quartal als kurzlebig wahrnahmen.
Gleichzeitig führte der zunehmende Optimismus über die weiche Landung zu einem verstärkten Engagement US-amerikanischer Investoren an den europäischen Märkten. Viele konzentrierten sich auf spezifische Alpha-Chancen, insbesondere in Technologie- und KI-getriebenen Sektoren, die über starkes Wachstumspotenzial verfügen.