New York (Reuters) - Nach einer Flut von Quartalsbilanzen haben US-Anleger Vorsicht walten lassen.
Die Wall Street schloss am Donnerstag mit leichten Kursverlusten. Im Blickpunkt stand auch eine Großfusion in der Chipbranche. Der US-Konzern Qualcomm wagt mit der Übernahme des niederländischen NXP Rivalen den bisher größten Zukauf in der Halbleiterindustrie. Der Spezialist für Mobilfunk- und Grafikchips will für die einstige Philips-Sparte - einschließlich Schulden - insgesamt rund 47 Milliarden Dollar hinlegen. Qualcomm-Aktien sprangen fast drei Prozent in die Höhe.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,2 Prozent tiefer auf 18.169 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,3 Prozent auf 2133 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq sank 0,6 Prozent auf 5215 Punkte.
Zu den Kursgewinnern gehörte das Unternehmen Dow Chemical, das vor der Fusion mit dem Rivalen DuPont (NYSE:DD) mehr umsetzte. Die Aktien des Chemieriesen legten um 1,5 Prozent zu.
Auch Twitter spürten Aufwind: Der Kurs verbesserte sich um 0,6 Prozent. Das Unternehmen streicht nach einem deutlich geringeren Umsatzwachstum im abgelaufenen Quartal neun Prozent aller Stellen.
Die Investoren stießen hingegen Ford-Papiere ab - der Kurs fiel um 1,2 Prozent. Kostspielige Rückrufe und Probleme bei der Markteinführung eines neuen Pickup in Nordamerika machen dem Autobauer zu schaffen.
Nach unerwartet schwachen Geschäftszahlen flogen Groupon in hohem Bogen aus den Depots der Anleger. Das US-Schnäppchenportal weitete seine Verluste im abgelaufenen Quartal deutlich aus, zudem verlangsamte sich der Umsatzzuwachs. Die Aktien brachen rund 22 Prozent ein. Groupon will sich zudem aus zwölf Ländern zurückziehen. Bislang ist das Internetportal in 27 Ländern aktiv.
Apple-Aktien ließen knapp ein Prozent Federn. Der Konzern stellte sein neues MacBook Pro vor.
In Frankfurt schloss der Dax mit 10.717 Punkten kaum verändert. Der EuroStoxx50 gewann ebenfalls nur 0,1 Prozent auf 3085,17 Zähler. "Die Unternehmenszahlen waren zwar überwiegend positiv, aber die politischen und wirtschaftlichen Risiken sind nach wie vor da", sagte Aktienmarktstratege Burkhard Ziegler vom Börsenmakler Close Brothers Seydler.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 980 Millionen Aktien den Besitzer. 817 Werte legten zu, 2135 gaben nach und 146 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,89 Milliarden Aktien 931 im Plus, 1851 im Minus und 220 unverändert.
Die US-Kreditmärkte gaben nach. Die zehnjährigen Staatsanleihen verloren 14/32 auf 96-30/32. Die Rendite stieg auf 1,8412 Prozent. Der 30-jährige Bond sank 1-8/32 auf 92-25/32 und rentierte mit 2,5995 Prozent.