Es bleibt dabei: ETFs sind ein einfacher, bequemer und wenig aufwendiger Weg, um langfristig ein Vermögen aufzubauen. Mithilfe kostengünstiger bis kostenloser Sparpläne wird dieses Ziel noch vereinfacht. Der Preis ist in der Regel eine marktübliche Performance. Langfristig und in der Retrospektive hätte sich das gelohnt.
Jetzt existiert jedoch eine Schauermeldung, die Foolishen, passiven Investoren womöglich die Nackenhaare zu Berge stehen lässt: Ein Anbieter schließt einzelne ETFs. Welche das sind? Und was passiert, wenn es dich trifft? All das soll uns im Folgenden etwas näher beschäftigen.
Vanguard schließt vier ETFs! Wie man der aktuellen Tagespresse zum Börsen- und ETF-Geschehen entnehmen kann, ist es der Passivfonds-Anbieter Vanguard, der jetzt einzelne ETFs schließt. Falls dir der Name nichts sagen sollte: Dahinter versteckt sich einer der größten Passivfonds-Anbieter, die unsere bisherige Börsen- und Wirtschaftswelt bis jetzt hervorgebracht hat.
Wie auch immer: Die ETFs, die es jetzt erwischt hat, gehören eher einem exotischeren Kreis an. So hat es beispielsweise den Vanguard Global Minimum Volatility UCITS ETF erwischt. Oder auch den Vanguard Global Momentum Factor UCITS ETF. Sowie zwei weitere, die Value zum Thema hatten beziehungsweise die Liquidität beim Handelsvolumen in den Fokus rückten. Das zeigt grundsätzlich: Ein solcher Schritt erwischt eher weniger große ETFs. Das heißt, wer auf größere Indexfonds setzt, der kann dieses Schicksal womöglich in Gänze umgehen.
Aber was ist, wenn dich eine dieser Schließungen treffen sollte? Eine wirklich gute Frage! Im Folgenden wollen wir auch noch eine kurze, knappe Antwort auf diese Fragestellung liefern.
ETF-Schließungen? Es gibt Ausweichmöglichkeiten! Wenn ein ETF seine Pforten für immer schließen muss (eigentlich macht das natürlich der Vermögensverwalter), passiert vor allem eines: Der Passivfonds wird abgewickelt. Das heißt, er wird zu einem gewissen Zeitpunkt liquidiert. In jedem Fall erhältst du dein Geld wieder. Kleiner Hinweis vielleicht: Es kann ratsam sein, zu einem für dich günstigeren Zeitpunkt auszusteigen. Das Zepter hältst du kurzfristig in der Hand.
Inzwischen gilt jedoch ebenfalls: Für jeden selbst exotischen ETF gibt es fast immer eine Ausweichmöglichkeit. Mit den frei werdenden Mitteln kann man daher direkt wieder in einen neuen, ähnlichen Passivfonds investieren. Das kostet zwar etwas Gebühren. Allerdings wahrst du damit die Chance. Wobei du vielleicht besser auf eines achten solltest: nicht wieder auf einen exotischen ETF mit einem geringen Fondsvolumen zu setzen. Das könnte eine weitere Schließung nach sich ziehen.
Existiert hingegen kein ähnlicher ETF, so solltest du besser nach einer anderen Alternative Ausschau halten. Neben einem anders gestalteten Passivfonds könnten das Aktien sein, die auf den Markt setzen. Das ist zwar nicht das Gleiche. Aber zumindest wird ein Teil der Marktchance damit gewahrt.
Du solltest handeln! Wird ein ETF geschlossen, beispielsweise wie jetzt im Hause Vanguard, so steht eines fest: Du wirst handeln müssen. Ansonsten wirst du auf deinem Verrechnungskonto bald einen Cashbetrag in der Höhe der ursprünglichen ETFs vorfinden. Ähnliche Alternativen zu finden, ist in der Regel nicht schwer, doch selbst falls nicht, existieren Ausweichmöglichkeiten. Die vielleicht wichtigste Erkenntnis ist jedoch: Auf exotische Varianten zu verzichten, kann dir Ärger ersparen.
Vincent besitzt keine der erwähnten Wertpapiere. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Wertpapiere.
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