Hamburg, 25. Aug (Reuters) - In den anstehenden Tarifverhandlungen für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen fordert die Gewerkschaft Verdi 4,8 Prozent höhere Einkommen. Darüber hinaus will die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern über eine Entlastung der Beschäftigten verhandeln. Das beschloss die Bundestarifkommission der Gewerkschaft am Dienstag in Berlin. Über die Belastung der Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Pflege soll in einer eigenen Runde verhandelt werden. "Die Corona-Pandemie zeigt: Der öffentliche Dienst und seine Beschäftigten halten das Land zusammen", sagte Verdi-Chef Frank Werneke. Das müsse sich im Tarifergebnis widerspiegeln. "Klatschen allein hilft niemandem - schon gar nicht den Beschäftigten und der Konjunktur."
Der Tarifrunde im öffentlichen Dienst komme in diesem Jahr eine entscheidende Rolle zur Stabilisierung der Konjunktur zu. "Wir haben einen robusten Binnenmarkt und die Chance auf dauerhafte wirtschaftliche Erholung", erklärte Werneke.
In den vergangenen Jahren hatte es hohe Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst gegeben. Anfang 2019 hatten die Gewerkschaften für die Beschäftigten der Bundesländer acht Prozent mehr Geld ausgehandelt - allerdings in drei Stufen und gestreckt über drei Jahre.
Die Corona-Krise hat große Löcher in die Haushalte der Kommunen gerissen, die gemeinsam mit dem Bund verhandeln. Der Bund nimmt zudem viele Milliarden Euro in die Hand, um Unternehmen in der Krise zu stützen.