Berlin (Reuters) - Die Gewerkschaft Verdi kritisiert die aufgeschobene Entscheidung für die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin als verantwortungslos.
"Diese Vertagung geht vor allem zu Lasten der Beschäftigten, die endlich Entscheidungen über ihre Arbeitsplätze und über ihre Zukunft wollen", sagte Verdi-Bundesvorstand Christine Behle am Freitag. Bei den betroffenen Beschäftigten lägen die Nerven blank, sie hätten Angst um ihre Arbeitsplätze. Behle kritisierte, dass die Verschiebung des Termins wohl mit der bevorstehenden Bundestagswahl zusammenhänge - falls etwa der Staatskredit von 150 Millionen Euro nicht zurückgezahlt werden könne oder es Probleme mit der Übernahme der Beschäftigten gebe.
"Wir fordern, dass die Interessenten nicht nur Start- und Landerechte, sondern auch die Beschäftigten übernehmen. Die Bedingungen der Übernahme müssen in fairen Tarifverträgen vereinbart werden", erklärte Behle. Air Berlin hatte am Donnerstag eingeräumt, das es "endgültige Entscheidungen" zum Verkauf der Airline erst am 25. September geben werde und damit einen Tag nach der Bundestagswahl. Bis zuletzt hatte es noch geheißen, der Gläubigerausschuss werde bereits am 21. September entscheiden, welche Bieter den Zuschlag für Teile der Airline bekommen. Wie Reuters von einem Insider erfuhr, tagt der Aufsichtsrat von Air Berlin ebenfalls am 25. September. Interessenten müssen ihre Angebote bis 14.00 Uhr am heutigen Freitag vorlegen.