DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Die spanische Bankia (SCM:BKIA) peilt einen schrittweisen Rückzug des Staates nach dem Modell der britischen Bank Lloyds (FSE:LLD) (ISE:LLOY) an. 'Ja, Lloyds ist ein gutes Vorbild', sagte Bankia-Präsident Jose Ignacio Goirigolzarri dem 'Handelsblatt' (Donnerstag). 'Wenn ich von einer stückweisen Privatisierung spreche, habe ich etwas Ähnliches im Kopf wie das, was die britische Regierung mit Lloyds begonnen hat. Das ist eine intelligente Vorgehensweise.' Der spanische Staat hält 68 Prozent an der unter dem riesigen Berg an faulen Immobilienkrediten zusammengebrochenen Bank. Dieses Paket könne nicht auf einmal platziert werden. 'Im Endeffekt hängt die Entscheidung natürlich von der Regierung ab.'
Nach Einschätzung Goirigolzarris dürfte sich der komplette Anteilsverkauf mindestens über zwei Jahre hinziehen. Noch hat die Regierung aber gar nicht mit dem Anteilsverkauf begonnen. Der Zeitpunkt ist noch offen. 'Fest steht, dass die Rückzahlung der Hilfen jetzt viel realistischer ist als vor sechs Monaten', sagte der Bankia-Präsident. 'Nicht zuletzt wegen der Entwicklung des Aktienkurses.' Er hofft zudem, dass die Ratingagenturen angesichts der jüngsten Ergebnisse bald ihre Einstufung erhöhen. 'Es wäre logisch, wenn wir bald auch eine Verbesserung unseres Ratings sehen', sagte er.
Experten sehen in einer besseren Note für die Finanzkraft der Bank eine Voraussetzung für den Startschuss der Privatisierung. Bei Lloyds hatte die britische Regierung diesen im September 2013 gegeben. Damals senkte sie den Anteil an der in der Finanzkrise teilverstaatlichen Bank von knapp 40 auf 32,7 Prozent. Derzeit laufen Vorbereitungen für einen weiteren Anteilsverkauf des Staates. Der Aktienkurs notierte zuletzt trotz des vierten Jahresverlusts in Folge etwas über dem rechnerischen Einstiegskurs des Staates von 73,6 Pence.