von Daniel Shvartsman
Investing.com -- Die Aktien von Visa (NYSE:V) stürzten am Mittwoch um 5 % ab und das, obwohl das Kartenunternehmen die Schätzungen für das Schlussquartal am Dienstag übertroffen hatte. Sorgen bereitete den Anlegern offenbar der Ausblick auf das kommende Jahr.
Das Zahlungsunternehmen verzeichnete einen GAAP-Gewinn von 1,65 US-Dollar pro Aktie bei einem Umsatz von 6,6 Milliarden US-Dollar, was beides über den Schätzungen der Analysten lag. Die abgewickelten Transaktionen erhöhten sich im Jahresvergleich um 21 %, die Bezahlvorgänge um 17 % und das grenzüberschreitende Zahlungsvolumen um 38 % - ein Zeichen für die gestiegene Reiseaktivität im vergangenen Sommer. CEO Al Kelly sagte: "Unsere Performance wurde durch die fortschreitende Erholung vieler globaler Volkswirtschaften und die zunehmende Diversifizierung unserer Einnahmen durch neue Zahlungsströme und Mehrwertdienste angetrieben."
Die Prognose für das erste Geschäftsquartal liegt im "hohen Zehnerbereich", wobei für den Rest des Jahres mit einer Abschwächung im Zuge der in diesem Jahr registrierten Erholung der Ausgaben zu rechnen ist.
Trotz der etwas verhaltenen Prognose hielten die Analysten an ihren Kaufempfehlungen fest, senkten aber ihre Kursziele. Laut StreetInsider sagte Raymond James-Analyst John Davis: "Während der Reset der Schätzungen zweifelsohne frustrierend ist, da er die Aktie kurzfristig in einer bestimmten Spanne hält, sollte er dem Unternehmen die Möglichkeit geben, die Prognosen zu übertreffen und im Laufe des Jahres 2022 sogar zu erhöhen, da sich der grenzüberschreitende Reiseverkehr erholt, sofern es nicht zu weiteren Problemen im Zusammenhang mit COVID kommt." RBC-Analyst Daniel Perlin schrieb: "Die Q4-Ergebnisse und die Prognosen deuten darauf hin, dass sich der US-Konsument weiter erholt. Unter Berücksichtigung der neuen Prognosen reduzieren wir aber unsere FY22-Schätzungen."
Die Sorge um ein nur mäßiges Ausgabenwachstum wirkte sich am Mittwoch auch auf andere Aktien von Kreditkartenunternehmen aus: Mastercard (NYSE:MA) fiel um über 6 %, Discover Financial Services (NYSE:DFS) um fast 5 %, und Capital One Financial Corporation (NYSE:COF), die gestern ebenfalls ihre Ergebnisse präsentierte, verlor 7 %. American Express (NYSE:AXP) bildete mit einem Minus von nur einem halben Prozent die Ausnahme.