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VIX erwacht: Marktvolatilität nach Fitch-Ratingabstufung - jetzt short gehen?

Veröffentlicht am 02.08.2023, 15:40
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Investing.com - Heute Morgen brach eine Schlagzeile wie ein plötzlicher Donnerschlag über die Finanzwelt herein: Die US-Ratingagentur Fitch senkte das AAA-Rating der Vereinigten Staaten auf AA+. Dieser Schockwelleneffekt fegte wie ein Sturm über die Märkte und ließ den Volatilitätsindex (VIX), das Fieberthermometer für Anlegerängste, in Windeseile auf eine Höhe von 16,23 Punkten steigen. Es war immerhin das erste Lebenszeichen des VIX seit Anfang Juli.

Doch sollten wir tatsächlich die Pferde der Skepsis satteln und den Aktienmarkt nur aufgrund dieser Herabstufung shorten? Einige der Börsengurus, die den Finger auf vermeintliche Überbewertungen nach dem bemerkenswerten Lauf in diesem Jahr legen, würden dies sicherlich behaupten. Ein Blick zurück in die VIX-Historie legt jedoch etwas anderes nahe, zumal Fitch die Kreditwürdigkeit der USA bereits auf "negative watch" gesetzt hatte, nachdem sich Republikaner und Demokraten über einen längeren Zeitraum nicht auf eine Aufhebung des Schuldenlimits hatten einigen können. So gesehen war der Schritt sicherlich nicht völlig überraschend.

Und an der Wall Street gilt oft der Spruch: "Never short a dull market". Und wahrlich, das derzeitige Umfeld kann zweifellos als solch eine "langweilige" Phase bezeichnet werden. Seit März verläuft alles recht unspektakulär. Und jene Investoren, die sich getraut haben, den S&P seitdem zu shorten, haben mit ihren Vorhersagen, nun ja, nicht gerade Kasse gemacht, um es mal vorsichtig auszudrücken.

Lassen Sie uns kurz die elementare Natur von Bären- und Bullenmärkten beleuchten, um am Ende ein Fazit ziehen zu können. Erstere sind bekanntermaßen wilde Biester, immer bereit, uns mit spektakulärer Volatilität zu überraschen.Ein Blick auf den Chart lässt die Auftritte der Jahre 2000-2002, 2008, 2020 und 2022 in Erinnerung rufen - sie alle waren durch plötzliche und enorme Volatilität des S&P gekennzeichnet. Während der griechischen Schuldenkrise war zwar ebenfalls ein kurzzeitiger Volatiltätsanstieg zu beobachten, der S&P 500 blieb in diesem Jahr jedoch standhaft und stürzte nicht in die Tiefe, wie viele es damals erwartet hatten.

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Doch wandeln wir unseren Blick auf die andere Seite des Markts, zu den Bullenmärkten. Diese Marktphasen zeichnen sich stets durch eine gelassenere Volatilität aus. So war es in den Tagen von Ende 2003 bis 2007, einem Großteil der Jahre 2010 bis 2019 sowie dem gesegneten Börsenjahr 2021. Und so ist es auch 2023.

Bärenmärkte brechen herein, wenn die Anleger im Dunkeln tappen, wenn sie nicht einmal erahnen können, wie finster die Wirtschaftswelt und die Gewinnaussichten der Unternehmen werden können. Oft sind es geopolitische Erdstöße wie der 11. September oder die Donnerschläge eines Krieges, die diese Unsicherheit schüren. Das Vertrauen der Investoren verflüchtigt sich, und mit diesem Exodus sinken die Bewertungen aller Sektoren, trifft es nahezu jede einzelne Aktie. 

Bullenmärkte dagegen vollziehen dieses Schauspiel andersherum, und zwar in Zeitlupe. Hier nehmen sich die Anleger mehr Zeit, um in die Tiefen der fundamentalen Daten einzelner Sektoren und Unternehmen einzutauchen. Keine drängenden makroökonomischen Dämonen rauben ihre Gedanken. Diese Ruhe führt zu einer Entschärfung der Index-Volatilität.

Das aktuelle S&P 500-Volatilitätsniveau von 15 Punkten klingt nach einem Schlaraffenland für die Bullen. Tatsächlich gleicht die Börsenwelt seit April einer stillen Wasseroberfläche. In dieser Phase hat der S&P um satte 11 Prozent zugelegt. Umso mehr gilt die Devise: "Never short a dull market". 

Fazit: Ein wahrer Bullenmarkt zeichnet sich nicht nur durch langsam und stetig steigende Kurse aus, sondern auch durch das Versiegen wilder Kursschwankungen. Würde der S&P in Zeiten heftiger Volatilität steigen, wäre das eine Blutauffrischung für die Bären, ein Alarmsignal, das über das Toben hinter den Kulissen berichtet. Doch in diesen Tagen sehen wir dieses düstere Drama nicht, daran dürfte auch die eigentlich bereits in Aussicht gestellte Herabstufung durch Fitch nichts ändern. Stattdessen sehen wir einen Melt-Up der Kurse im Zeitlupentempo.

Die Anleger haben nicht nur das Glaubensbekenntnis verinnerlicht, dass die Kurse steigen werden. Sie sind überzeugt, dass es lohnenswert ist, Wetten in Nischen jenseits der Schwergewichte der Tech-Welt einzugehen. Sicherlich, die Bewertungen mögen den skeptischen Geist in Zeiten hoher Zinsen beunruhigen, doch sollte jeder diese erhebliche Verringerung der Volatilität als eine sanfte Brise interpretieren, die den Segeln der Aktienwelt Auftrieb verleiht – zumindest vorerst. Kleinere Rücksetzer, wie wir sie derzeit beobachten, gehören einfach zum Börsenalltag dazu. Nur aufgrund der Herabstufung durch Fitch jetzt short zu gehen, ist daher im aktuellen Marktumfeld, welches durch niedrigere Volatilität gekennzeichnet ist, nach wie vor ein riskantes Unterfangen.

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