Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der Chef von Vodafone (LON:VOD), Nick Read, tritt Ende des Jahres zurück. Das teilte das angeschlagene britische Telekommunikationsunternehmen am Montag mit.
Die außerplanmäßige Meldung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem sich der Aktienkurs von Vodafone auf einem 20-Jahres-Tief befindet. Die von Read eingeschlagene Strategie vermochte die seit 2015 zu beobachtende langfristige Talfahrt nicht stoppen. Der Aktienkurs hat sich seit dem Amtsantritt von Read fast halbiert.
Dies ist zum Teil auf den von Read im vergangenen Jahr unterzeichneten Vertrag über die Abspaltung der Vodafone-Infrastruktureinheit Vantage Towers (ETR:VTWRn) zurückzuführen. Doch während Vantage seinen Börsenwert in dieser Zeit um rund 4 Milliarden Euro gesteigert hat, ist Vodafone weiter geschrumpft.
In seinen vier Jahren als CEO hatte Read auch den Rückzug von Vodafone aus Nicht-Kernmärkten fortgesetzt und die europäische Präsenz des Konzerns mit der Übernahme des deutschen Geschäftsbereichs Unitymedia von Liberty Global (NASDAQ:LBTYA) verstärkt.
Allerdings hat der Geschäftsaufbau in Europas größtem Markt bisher nicht die erhofften Renditen gebracht. So musste Vodafone beispielsweise einräumen, dass eine "unzureichende Geschäftsentwicklung" in Deutschland das Halbjahresergebnis 2023 belastet hat. Gestiegene Zinskosten belasteten zudem den Cashflow und schmälerten die Fähigkeit zur Zahlung einer der höchsten Dividenden unter den britischen Unternehmen. Folglich musste der Konzern seine Prognosen für den bereinigten Gewinn und den Cashflow für das Gesamtjahr kürzen.
Read wird übergangsweise von Finanzchefin Margherita Della Valle abgelöst.
"Sie wird die Umsetzung der Unternehmensstrategie beschleunigen, um die operative Leistung zu verbessern und einen Mehrwert für die Aktionäre zu schaffen", teilte das Unternehmen in einer Presseerklärung mit.
Vodafone-Aktien sind im frühen britischen Geschäft um rund 0,40 % gestiegen.