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Volkswagen hofft im Streit mit Zulieferern auf Verhandlungslösung

Veröffentlicht am 21.08.2016, 18:04
Im Streit mit zwei Zulieferfirmen setzt Volkswagen auf eine Verhandlungslösung. Es bestehe beim Konzern der 'Wunsch, ein Ergebnis auf dem Verhandlungswege zu erreichen', sagte ein Volkswagen-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. (Photo Julian Stratenschulte. dpa)
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Im Streit mit zwei Zulieferfirmen setzt Volkswagen auf eine Verhandlungslösung. Es bestehe beim Konzern der 'Wunsch, ein Ergebnis auf dem Verhandlungswege zu erreichen', sagte ein Volkswagen-Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. (Photo Julian Stratenschulte. dpa)

Im Streit mit zwei Zulieferfirmen setzt Volkswagen (DE:VOWG) auf eine Verhandlungslösung. Es bestehe beim Konzern der "Wunsch, ein Ergebnis auf dem Verhandlungswege zu erreichen", sagte ein Volkswagen-Sprecher am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. Gleichwohl werde auch der Rechtsweg weiter verfolgt. Die Weigerung der Zulieferfirmen, Volkswagen mit Autoteilen zu versorgen, bringt ab Montag die Golf-Produktion im Stammwerk Wolfsburg zum Stillstand.

Die in Sachsen ansässigen Firmen Car Trim und ES Automobilguss, die beide zur Unternehmensgruppe Prevent gehören, haben die Lieferung von Sitzbezügen und Getriebeteilen an Volkswagen ausgesetzt. Obwohl eine einstweilige Verfügung des Braunschweiger Landgerichts die Firmen dazu verpflichtet hat, ihre vertraglichen Leistungen zu erfüllen, gibt es weiterhin keinen Nachschub. Hintergrund des Streits ist Berichten zufolge die Kündigung einer Entwicklungskooperation durch Volkswagen.

Die jüngsten Gespräche mit den Firmen dauerten laut dem Volkswagen-Sprecher bis in die Nacht zum Samstag hinein. Dann sei "im Einvernehmen" eine Vertagung bis Montag beschlossen worden.

Auch wenn die Gespräche weitergehen, sei Volkswagen aber "verpflichtet, alle anderen denkbaren Handlungsoptionen weiterzuverfolgen". Der Konzern hat beim Landgericht Braunschweig bereits mehrere Anträge gestellt, bei einer fortgesetzten Lieferverweigerung Ordnungsgeld, Ordnungshaft oder "Ermächtigung zur Ersatzvornahme" anzuordnen. Letzteres könnte zur Beschlagnahmung der benötigten Teile führen.

Das Fehlen der Sitzbezüge hatte im Volkswagen-Werk Emden, wo der Passat gebaut wird, bereits zu Kurzarbeit geführt. Diese läuft dem Sprecher zufolge noch bis einschließlich Mittwoch.

Die fehlenden Getriebeteile wiederum haben eine regelrechte Kettenreaktion zu Folge: Weil Volkswagen dadurch in Kassel Getriebe nicht fertig bauen kann, wird am Montag mit Beginn der Frühschicht die Produktion des Golfs im Stammwerk Wolfsburg ausgesetzt. Der Produktionsstopp dauert dem Sprecher zufolge die ganze Woche. Auch in Zwickau ruht die Golf-Produktion. Außerdem stocken bestimmte Arbeiten an Autokomponenten in Braunschweig und Salzgitter (DE:SZGG).

Insgesamt seien mehr als 20.000 VW-Mitarbeiter betroffen, die nicht so arbeiten können wie normal, sagte der Sprecher. Kurzarbeit gebe es bisher nur in Emden, für die anderen Standorte werde noch geprüft, wie mit den ausfallenden Schichten umgegangen werde. Denkbar sei etwa auch ein Überstundenabbau.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) sagte im Radiosender NDR Info, noch sei der Konflikt mit den Zulieferern in einer Phase, "wo wir mit Beginn der Kurzarbeit in Emden und der drohenden Kurzarbeit in anderen Standorten reagieren können". Doch wenn sich der Streit noch lange hinziehe, "mag ich über die Auswirkungen, die das hat, noch gar nicht nachdenken". Mir ist noch gar nicht klar, wie wir dem dann begegnen wollen."

Die "Süddeutsche Zeitung" (Online-Ausgabe) berichtete, Auslöser des Konflikts sei eine von Volkswagen und der Tochter Porsche (DE:PSHG_p) gekündigte Entwicklungskooperation mit Car Trim. Die Firma fordere deshalb Millionen. Einen Teil der Forderungen habe Car Trim an ES abgetreten, so dass auch diese Firma Ansprüche gegen Volkswagen geltend machen kann. Insgesamt gehe es um 58 Millionen Euro. Der Volkswagen-Sprecher nannte am Sonntag keine Details, bezeichnete die Forderungen der Zulieferer aber als "absolut nicht akzeptabel".

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