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Volkswagen-Chef lehnt Diesel-Nachrüstungen nicht rundweg ab

Veröffentlicht am 02.03.2018, 16:07
Aktualisiert 02.03.2018, 16:10
© Reuters. A Volkswagen logo is seen at Serramonte Volkswagen in Colma, California
VOWG
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Berlin (Reuters) - Volkswagen-Chef Matthias Müller lehnt eine Nachrüstung älterer Dieselautos nicht rundweg ab, hält sie aber für aufwendig und zu teuer.

"Ich mag jetzt nicht sagen, ich schließe es aus", sagte Müller am Freitag auf einer Veranstaltung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) in Berlin. Der technische Aufwand wäre jedoch sehr groß. "Ich vergleiche eine Hardware-Nachrüstung an einem EU-5-Fahrzeug mit einer Operation am offenen Herzen." Damit verbunden sei wahrscheinlich auch eine Veränderung der Fahreigenschaften. Ein höherer Kraftstoffverbrauch hätte womöglich auch Auswirkungen auf die Kfz-Versicherung.

© Reuters. A Volkswagen logo is seen at Serramonte Volkswagen in Colma, California

Müller verwies auf die Erfahrung mit Software-Updates bei manipulierten Dieselautos. Kunden reagierten äußerst sensibel auf Veränderungen der Fahreigenschaften. Die Kosten für eine technische Umrüstung mit zusätzlichen Filteranlagen schätzte er - je nach Fahrzeug-Typ - auf zwischen 1500 und 7000 Euro. Es müsse geklärt werden, wer dies bezahle. Hinzu komme der Zeitfaktor: Bis die technischen Lösungen erarbeitet, erprobt und getestet seien, dauere es erfahrungsgemäß zwei bis drei Jahre. Da stelle sich die Frage nach dem Sinn.

Die Frage, ob Volkswagen (DE:VOWG) den Aufwand nicht trotzdem eingehen sollte, um das durch den Dieselskandal verlorene Vertrauen zurückzugewinnen, wies Müller zurück. "Sie können mir glauben, wir leiden sehr unter unserem Vertrauensverlust." Er trage jedoch die Verantwortung für das Unternehmen. Volkswagen mit seinen weltweit mehr als 600.000 Beschäftigten sei ein "systemrelevantes Unternehmen", fügte er hinzu. "Wir haben in Amerika etwa 25 Milliarden bezahlen müssen, wir können nicht noch einmal 17 Milliarden für Hardware-Umrüstung bezahlen. Das geht einfach nicht."

Nach dem Fahrverbots-Urteil des Bundesverwaltungsgerichts fordern Umweltgruppen, die SPD und der Automobilclub ADAC eine Nachrüstung älterer Dieselautos auf Kosten der Autobauer. Dagegen sperren sich die Hersteller. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann erneuerte bei der VDA-Veranstaltung seine Forderung nach einer blauen Plakette. Unter diese sollten auch Fahrzeuge mit der Abgasnorm Euro 5 nach einem Softwareupdate fallen, forderte der Grünen-Politiker. Damit stiegen die Chancen, dass die Grenzwerte in den Städten eingehalten würden. "Dann handelt es sich um Rest-Fahrbeschränkungen und das auch nur für bestimmte Stadtteile und für wenige Städte." Das Bundesverwaltungsgericht hatte die Revision der Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gegen die von der unteren Instanz geforderten Fahrverbote in Stuttgart und Düsseldorf zurückgewiesen.

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