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VORSCHAU-An den Börsen ist vom Sommerloch nichts zu spüren

Veröffentlicht am 12.08.2016, 14:22
Aktualisiert 12.08.2016, 14:30
© Reuters. Traders work at their desks in front of the German share price index DAX board in Frankfurt
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- von Patricia Uhlig

Frankfurt (Reuters) - Der Dax scheint in diesem Sommer keinen Urlaub zu machen. In den vergangenen Tagen spurtete er von einem Jahreshoch zum nächsten.

Auch in der neuen Woche könnte der deutsche Leitindex nach Einschätzung von Börsianern weiter steigen und die 11.000-Punkte-Marke ins Visier nehmen. "Die Konjunktur läuft rund und Unternehmensnachrichten sind unter dem Strich positiv", sagt Kapitalmarkt-Experte Fidel Helmer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. "Deswegen können wir ganz zuversichtlich in die neue Woche gehen." Der Dax legte in der alten Woche fünf Prozent zu und pendelte am Freitag um die 10.700-Punkte-Marke.

Spannend wird es vor allem auf Konjunkturseite mit dem ZEW-Index für August am Dienstag. Im Juli war das Barometer, dass die Erwartungen der Börsenprofis für die deutsche Konjunktur misst, wegen des Brexit-Votums überraschend deutlich zurückgegangen. "Wir erwarten, dass im August wieder eine gewisse Erleichterung eintreten dürfte, nicht zuletzt, weil die Finanzmärkte den ersten Brexit-Schock ebenfalls gut überwunden haben", betont DZ-Bank-Volkswirt Michael Holstein. Dies würde zeigen, dass die Verunsicherung der Börsenprofis durch die Entscheidung der Briten, die Europäische Union zu verlassen, nicht lange angehalten hat, sagt Commerzbank-Ökonom Christoph Balz.

HEIZEN DIE FED-PROTOKOLLE ZINSPHANTASIEN WIEDER AN?

Ebenfalls am Dienstag stehen aus den USA Juli-Daten zur Industrieproduktion, zu den Baubeginnen sowie den Verbraucherpreisen an. DZ-Bank-Ökonom Christoph Swonke erwartet, dass die Daten positiv ausfallen. "Insgesamt befindet sich die US-Konjunktur in einer soliden Verfassung."

Mit Argusaugen werden Anleger am Mittwoch auf die Protokolle der letzten Zinssitzung der US-Notenbank von Ende Juli schauen. "Diese dürften auf Indizien dafür untersucht werden, wann mit einem ersten Zinsschritt der US-Notenbank zu rechnen ist", erklärt HSBC-Chefvolkswirt Stefan Schilbe. Jedoch seien die Hürden für eine US-Zinserhöhung in diesem Jahr nach wie vor hoch, betont Commerzbank-Expertin Antje Praefke. "Die US-Daten müssten schon deutlich positiv überraschen, um an dieser Sichtweise etwas zu ändern."

In Japan werden am Montag Daten zum Bruttoinlandsprodukt bekanntgegeben. Experten rechnen mit einem Rückgang im Vergleich zum Vorquartal. "Das Wachstum dürfte im Land der aufgehenden Sonne weiterhin lahmen, da der starke Wechselkurs das Exportwachstum und die Produktion im Inland dämpft", sagt Investmentstratege Charles Ma von Allianz (DE:ALVG) Global Investors.

© Reuters. Traders work at their desks in front of the German share price index DAX board in Frankfurt

FLUT DER QUARTALSBILANZEN LÄSST NACH

Die Bilanzsaison, die Anleger in den vergangenen Wochen in Atmen gehalten hat, ebbt dagegen ab und nur noch wenige deutsche Firmen aus der zweiten und dritten Reihe legen ihre Zahlen vor. Darunter sind Deutsche Euroshop (Montag), Hamburger Hafen und Indus Holding (beide am Dienstag), sowie Ado Properties (Mittwoch) und Zooplus (Donnerstag). Am Donnerstag lässt sich auch der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestle (SIX:NESN) in die Bücher blicken.

Flügel dürfte den Aktienmärkten weiterhin vor allem die ultra-lockere Geldpolitik von Notenbanken auf der ganzen Welt verleihen. "Die niedrigen Zinsen sind Fakt", sagt M.M.-Warburg-Okönom Carsten Klude. Weil viele Investoren auf der Suche nach Anlagemöglichkeiten von Anleihen Abstand nähmen, könnten sich Aktien weiter verteuern. "Speziell beim Dax, der noch günstig bewertet ist, besteht daher noch Luft nach oben."

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