Einen Tag vor der Hauptversammlung rückt Volkswagen-Chef Matthias Müller ab von der Diesel-Technologie. "Es wird sich die Frage stellen, ob wir ab einem gewissen Zeitpunkt noch viel Geld für die Weiterentwicklung des Diesels in die Hand nehmen sollen", sagte Müller dem "Handelsblatt" vom Dienstag. Der Konzern müsse dieses Thema "sehr grundsätzlich angehen".
Müller verwies auf die verschärfte Emissionsgesetzgebung ab 2020. "Wir ahnen, was fünf oder zehn Jahre später folgt", sagte er dem "Handelsblatt". Es sei heute schon absehbar, dass die Abgasreinigung beim Diesel "enorm teuer und aufwendig wird".
Zwar sei der Diesel bei Kunden in Deutschland und in Europa unverändert sehr beliebt. Ob die Bundesregierung bei den Steuervorteilen für diese Antriebsart etwas ändern wolle, "ist mit nicht bekannt". VW (DE:VOWG) müsse "im Dialog mit der Politik sehen, wie das alles weitergeht".
VW hatte im vergangenen September nach Ermittlungen von US-Behörden eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine illegale Software eingesetzt zu haben. Diese drückte den Schadstoffausstoß bei Emissionstests, damit dieser niedriger erschien.