HANNOVER/WOLFSBURG (dpa-AFX) - VW (XETRA:VOW3)-Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch hat um Verständnis für den bisher fehlenden Zwischenbericht über die Aufklärung der Abgas-Krise geworben. Zum verschobenen Zwischenstand bei der Schuldfrage in der Affäre, den VW ursprünglich für April zugesagt hatte, sagte Pötsch am Mittwoch in der Hauptversammlung in Hannover: "Wir bedauern dies sehr. Diese Entscheidung war auch für mich persönlich sehr schwierig." Hintergrund sei die nötige Rücksicht auf eine Einigung mit den Behörden in den USA. Die Gemengelage bei den dortigen heiklen Verhandlungen mache eine öffentliche Transparenz mit Details zu den bisherigen internen Ermittlungen unmöglich.
Pötsch bezeichnete die Diesel-Krise zudem als historischen Scheideweg für den Konzern. "Volkswagen (XETRA:VOW3) steht in diesen Tagen vor der größten Bewährungsprobe seiner Unternehmensgeschichte." Als zentrale Punkte für den Weg aus der Krise nannte der Chefkontrolleur neben der Aufklärung der Affäre die Einigung mit den Behörden und Klägern in den USA. Dort nahm der Skandal seinen Lauf, es drohen für Rückrufe und Strafen Milliardenkosten. Für den Kompromiss in den USA hatte der zuständige Richter Charles Breyer jüngst eine Frist verlängert bis zum 28. Juni. "Ich hatte gehofft, Ihnen heute schon über einen umfassenden Vergleich in den USA berichten zu können", sagte Pötsch. VW-Konzernchef Matthias Müller sagte mit Blick auf die USA: "Die Ausarbeitung der finalen Vereinbarungen schreitet voran.