WOLFSBURG (dpa-AFX) - Der bisherige VW (XETRA:VOW3)-Finanzchef Hans Dieter Pötsch soll trotz des Abgas-Skandals wie geplant in den Volkswagen (XETRA:VOW3)-Aufsichtsrat gewählt werden. Dies erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Freitag aus Teilnehmerkreisen der Sitzung des Aufseher-Gremiums in Wolfsburg.
Damit hätte der Anfang September veröffentlichte Vorschlag des Präsidiums und des Nominierungsausschusses des Aufsichtsrates Bestand. Die Gremien hatten Pötsch als Nachfolger des geschassten VW-Patriarchen Ferdinand Piëch an der Spitze des Aufsichtsrates vorgeschlagen. Seit Piëchs Rücktritt im Frühjahr hat den Posten übergangsweise der frühere IG-Metall-Chef Berthold Huber inne. Offen ist dagegen, wer Pötschs Chefsessel als VW-Finanzchef übernehmen soll. Der bislang für den Posten vorgesehene Audi (XETRA:NSUG)-Chef Rupert Stadler soll einem Medienbericht zufolge aus dem Rennen sein. Dies berichtete am Freitag die Zeitschrift "auto motor und sport". Nach Ansicht des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer sollte Pötsch jedoch wegen der Abgas-Affäre nicht mehr an die Spitze des Aufsichtsrates wechseln. Um den Skandal rückhaltlos aufzuarbeiten, brauche man gerade an der Spitze des Aufsichtsratsgremiums einen unabhängigen Kopf, der nicht in die VW-Machtstrukturen verstrickt sei, sagte der Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen dem Sender n-tv.