Ich wär so gerne Millionär – ein Lied, das vielen aus der Seele spricht und den Traum sehr vieler Deutsche widerspiegelt. Wie aber sieht die Situation diesbezüglich in Deutschland aus? Wie viele leben diesen Traum als Millionär und wie sehen die Entwicklungen und Möglichkeiten aus, was Millionäre in Deutschland betrifft? Laut einer Studie Capgemini leben in Deutschland mehr als 1,2 Millionen Millionäre, wobei hier die so genannten HNWIs gezählt wurden.
HNWI ist dabei die Abkürzung für die High Net Worth Individuals, also auf Deutsch die Menschen, die ein sehr hohes Nettovermögen besitzen und zwar eins, dass bei über einer Million Dollar liegt. Dollar wird hier weltweit verwendet, um eine optimale Vergleichsmöglichkeit zu haben. Wichtig für die Berechnung des Nettovermögens ist die Tatsache, dass ausschließlich anlagefähiges Vermögen und keine Sammlerstücke, Verbrauchs- oder Gebrauchsgüter herangezogen werden. Das bedeutet, dass nur Geld gezählt wird, das wirklich frei und jederzeit verfügbar ist.
Damit fallen zum Beispiel die Werte der luxuriösen Villa, des Picassos an der Wand oder des exklusiven Rolls Royce in der Garage aus der Berechnung raus. Die Zahl der von Capgemini ermittelten Zahl weicht extrem von der Zahl der Millionäre in Deutschland ab, die vom Statistischen Bundesamt herausgegeben wurde. Das Statistische Bundesamt spricht von 17.400 Einkommensmillionären (Stand 2013).
Der große Unterschied lässt sich schon durch die Bezeichnung erklären, denn das Statistische Bundesamt zählt hierbei nur die Einnahmen aus dem Einkommen an sich. Zusätzliche Erträge aus Kapitalvermögen wie Aktiengewinne, Dividenden oder Zinserträge werden hier ebenso nicht berücksichtigt wie das verfügbare Vermögen, dass bei Capgemini eine große Rolle spielt.
Es ist weltweit zu erkennen, dass die Zahl der Reichen und somit auch der Millionäre zunimmt, was auch auf das gesamte Vermögen der Weltbevölkerung gilt, einer Zahl, bei der Deutschland übrigens den 18. Platz belegt. Die Steigerung der Reichen um mehr als 7 Prozent ist allerdings insofern mit Vorsicht zu genießen, dass es sich natürlich um eine durchschnittliche Zahl handelt und Russland alleine mit einer Steigerung um 20 % einen großen Anteil dieses Wertes ausmacht und die meisten Staaten (weit) darunter liegen.
Bezüglich der Entwicklung ist festzustellen, dass die so genannten Nicht-Reichen durchaus aufholen, dass das Ungleichgewicht aber auch in Deutschland weiterhin nicht nur unverkennbar, sondern gravierend ist. Die Millionäre in Deutschland machen ungefähr 1,6 Prozent der gesamten deutschen Bevölkerung aus, während der Anteil ihres Vermögens am Gesamtvermögens von Deutschland sehr viel höher ist. Weltweit geht man zum Beispiel davon aus, dass das eine Prozent mit dem größten Reichtum über 40 Prozent des Geldvermögens auf der gesamten Welt besitzt.
Dieses Ungleichgewicht wird auch national erkennbar, wenn man einen Blick auf das durchschnittliche Netto Geldvermögen wirft. Dieses liegt bei knapp 50.000 Euro, wobei gleichzeitig festgestellt werden muss, dass 50 Prozent der deutschen Bevölkerung weit weniger als 20.000 Euro besitzen. Ein Grund für die Tendenz, die bei Weitem keine große Änderung erkennen lässt, liegt auch in der Anlagementalität und dem hohen Sicherheitsbewusstsein der Deutschen. Es ist deutlich erkennbar, dass viel weniger Deutsche ihr Geld in Aktien oder andere risiobehaftete Wertpapiere investieren, während andere Staaten dieser Erde sehr viel gewagter ihr Geld auf diese Art und Weise vermehren. Blickt man bezüglich der Geldanlage auf die schon bestehenden Millionäre in Deutschland erkennt man, dass diese ihr Vermögen zu knapp 30 Prozent in Aktien investieren und auch sehr viel Geld in Immobilien anlegen.
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Ein Beitrag von Robert Sasse.