(Wiederholung vom Vorabend)
DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der schweizerische Energietechnik-Konzern ABB (FSE:ABJ) F:ABBN will nach einer Integrationspause im kommenden Jahr wieder auf Einkaufstour gehen. "Im Laufe des Jahres 2015 können wir wieder anfangen, Überlegungen hierzu anzustellen", sagte Vorstandschef Ulrich Spiesshofer dem "Handelsblatt" (Freitagausgabe). In den vergangenen vier Jahren hatte ABB rund zehn Milliarden Dollar in Zukäufe investiert.
"Die Integration der letzten beiden Zukäufe von Thomas & Betts und Solar One ist noch nicht abgeschlossen", so Spiesshofer. Die laufende Integration wolle er nicht durch neue Zukäufe gefährden. Ab kommenden Jahr könne der Siemens F:SIE-Konkurrent dann wieder zuschlagen. "In der Sparte Automation könnte ich mir im Bereich Messtechnik und Sensorik einen Zukauf vorstellen", sagte der Manager. "Auch bei Applikationssoftware und im Servicebereich sind inorganische Verstärkungen vorstellbar."
Spiesshofer äußerte sich ferner zu den Gründen, warum ABB sich nicht am Bietergefecht zwischen Siemens und General Electric F:GE (ETR:GEC) um die französische Alstom (PSE:PALO) (FSE:AOM) beteiligt hatte. "Alstom passt nicht zu uns", sagte Spiesshofer. Denn Alstom sei primär Ausrüster für die Stromerzeugung. ABB dagegen habe sich auf die Bereiche Stromtransport und Übertragung konzentriert. Und bei 80 Prozent des Strommarktes seien mittlerweile Produktion und Transport von Strom per Gesetz voneinander getrennt. Deswegen agierten dort unterschiedliche Unternehmen.