BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Sparkurs im US-Gesundheitswesen hat den Dialysespezialisten Fresenius Medical Care (FMC (ETR:FME)) im abgelaufenen Geschäftsjahr ausgebremst. Zwar stieg der Umsatz um 6 Prozent auf 14,6 Milliarden US-Dollar, auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um 2 Prozent auf 2,26 Milliarden Dollar zu, wie die Fresenius-Tochter (ETR:FRE) am Dienstag mitteilte. Unterm Strich fiel der Gewinn aber um 6 Prozent auf 1,11 Milliarden Dollar. 2012 hatte FMC allerdings einen Sonderertrag von 140 Millionen Dollar bei der Übernahme des Konkurrenten Liberty Dialysis verbucht.
Dank eines sehr starken vierten Quartals habe FMC die Ziele für 2013 erreicht, sagte Unternehmenschef Rice Powell laut Mitteilung. Wegen der Sparmaßnahmen in den USA lägen allerdings 'große Herausforderungen' vor FMC. Die Vereinigten Staaten sind der wichtigste Markt für den weltweit führenden Anbieter von Produkten für Patienten mit chronischem Nierenversagen. Powell setzt wegen der dortigen Kürzungen für Dialyseleistungen nun auf ein Sparprogramm. Die Einsparungen von bis zu 60 Millionen Dollar vor Steuern seien im Ausblick für 2014 nicht berücksichtigt.
UMSATZPLUS ERWARTET
In diesem Jahr soll der Umsatz um vier Prozent auf rund 15,2 Milliarden Dollar steigen. Beim Konzernergebnis erwartet Powell einen leichten Rückgang auf 1 bis 1,05 Milliarden Dollar (VJ: 1,1).
Rund 80 Prozent aller FMC-Patienten in den USA sind staatlich krankenversichert. Daher ist der Konzern - wie seine Wettbewerber - stark von der Höhe der Zahlungen pro Behandlung abhängig. Diese legt die Politik fest. In einer Übergangsphase soll innerhalb von 3 bis 4 Jahren die Dialysevergütung in den USA von staatlich Versicherten um 29 auf 211 US-Dollar pro Behandlung und Patient gekürzt werden, hieß es dazu vom Bankhaus Lampe. In den USA muss FMC zudem seit Anfang 2013 eine Sondersteuer auf medizinische Geräte zahlen.
DIVIDENDE SOLL STEIGEN
Die Dividende für die Aktionäre soll dennoch um zwei Cent auf 0,77 Euro je Aktie steigen - damit hebt FMC seine Ausschüttung zum 17. Mal in Folge an.
Durch die Struktur der Kommanditgesellschaft wird der Umsatz von FMC zu 100 Prozent bei der Fresenius SE (ETR:FRE) konsolidiert. Der Gewinn fließt anteilig in das Nettoergebnis von Fresenius nach Steuern und Anteilen Dritter ein. Fresenius hält an FMC gut 31 Prozent.br