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Weder 500k noch eine Million: So wird finanzielle Freiheit richtig definiert!

Veröffentlicht am 02.01.2020, 09:09
Aktualisiert 02.01.2020, 09:36
© Reuters.

Das Thema „finanzielle Freiheit“ versuchen Sparer und Investoren häufig mithilfe konkreter Zahlen zu definieren. Für einige beginnt ein solches Stadium möglicherweise bereits ab 500.000 Euro. Andere gehen eher von 1.000.000 Euro aus. Auch wenn man darüber grundsätzlich streiten kann, handelt es sich bei beiden Werten um absolute Zahlen.

Möglicherweise macht es jedoch mehr Sinn, abstrakt an dieses Thema zu gehen. Schauen wir im Folgenden daher einmal, wie man finanzielle Freiheit sonst noch definieren kann. Und was es bei diesen Definitionen an Vor- und Nachteilen zu beachten gilt.

1. Das Aufzehren des Vermögens Ein erster Weg, um finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen, könnte darin bestehen, sich zu überlegen, wie viele Jahre man seine Einkünfte wohl noch benötigen wird. Und in der Folge einfach das Vielfache dessen ansparen.

Dieser Weg dürfte die größte Verbindung zu absoluten Zahlen haben, denn im Endeffekt wird man dabei lediglich ermitteln müssen, welches Vermögen man zur Kompensation seiner Einkünfte benötigt. Oder anders und vor allem beispielhaft ausgedrückt: Wer davon ausgeht, 20 Jahre auf seine Einkünfte angewiesen zu sein und dabei rund 30.000 Euro pro Jahr haben möchte, wird unterm Strich 600.000 Euro benötigen. Eigentlich eine ziemlich einfache Mathematik.

Der Vorteil dieses Ansatzes ist, dass man ihn relativ einfach erreichen kann. Zumindest vergleichsweise. Dadurch, dass man sein Vermögen ganz aufzehren möchte, wird man bereits frühzeitig in den Ruhestand gehen können. Auch innerhalb der Ruhestandsperiode wächst das übrige Vermögen schließlich noch weiter und durch den Verbrauch muss man sich keine Gedanken bezüglich der Nachhaltigkeit machen.

Der Nachteil ist jedoch, dass man möglicherweise auf dem Trockenen sitzen wird. Durch das Einkalkulieren des völligen Verbrauchs über einen bestimmten Zeitraum hinweg kann der Luxus eines längeren Lebens mit finanziellen Unannehmlichkeiten verbunden sein. Der Sparer, der diese Option bedenkt, sollte daher womöglich konservativ von einem langen Leben ausgehen.

2. Die Methode der Statistik Eine weitere Methode und möglicherweise eine, die mit mehr Mathematik verbunden ist, könnte die 4-%-Regel sein. Hinter diesem Namen verbirgt sich eine Ruhestandsplanung, die zumindest im historischen Back-Check gezeigt hat, dass man hiermit niemals auf dem Trockenen landen wird. Zumindest, wie gesagt, in der Vergangenheit nicht.

Ein fiktives Portfolio, bestehend aus einem Verhältnis von 60/40 beziehungsweise 50/50 Aktien und Anleihen (je nachdem, wo man nachliest, variieren die Angaben), hat demnach historisch gezeigt, dass man bei einem Verbrauch von 4 % seines Portfolios als Ruheständler niemals pleitegegangen wäre. Das ist definitiv eine bemerkenswerte Entwicklung.

Der Vorteil dieser Methode ist dabei natürlich, dass man eine ziemlich große Sicherheit besitzt, niemals pleitezugehen. Und das, obwohl man stets einen Teil seines Portfolio aufzehren wird.

Der Nachteil ist jedoch auch hier, dass die Vergangenheit nicht unbedingt eine Sicherheit für dich und deinen Ruhestand bedeuten muss. Des Weiteren ist ein Mix aus Aktien und Anleihen in diesem Verhältnis vergleichsweise renditearm. Viele Anleihen werfen schließlich in der aktuellen Niedrigzinsperiode wenig ab, das könnte die Ergebnisse hier durchaus negativ beeinflussen. Genauso wie die Rendite, die man als Investor in der Ansparphase erhält.

3. Die ausschüttende Methode Zu guter Letzt existiert noch eine ausschüttende Methode, um finanzielle Freiheit zu erlangen. Oder aber eine, die auf Dividendenaktien und somit der Generierung eines passiven Einkommens basiert. Sofern man als Investor schließlich genügend ausschüttende Aktien besitzt, damit diese den Lebensunterhalt decken, ist man ebenfalls finanziell frei. Eine grundlegende Erkenntnis, die vielen Einkommensinvestoren durchaus bewusst ist.

Diese Methode hat ebenfalls viele Vorteile. Dividendenaktien und ihre Ausschüttungen führen in vielen Fällen schließlich zu einem steten passiven Einkommen. Die Sorge des Pleitegehens existiert daher grundsätzlich nicht. Auch deshalb nicht, weil man den zugrunde liegenden Kapitalstock nicht anrührt.

Ein wesentlicher Nachteil hierbei ist jedoch, dass es sehr lange dauern wird, bis man ein solches Dividendenportfolio errichtet hat. Dadurch, dass man eben kein Kapital verbraucht, ist der Einsatz im Endeffekt doch bedeutend größer. Das könnte die eigene finanzielle Freiheit weit hinauszögern. Für manchen Sparer und Investor möglicherweise gar zu weit.

Viele Wege führen ans Ziel Wie wir daher unterm Strich sehen können, existieren einige Wege, mit denen man finanzielle Freiheit erlangen kann. Leider sind sämtliche Pfade mit Vor- und Nachteilen verbunden, die es dabei zu bedenken gilt.

Welchen Weg du im Endeffekt verfolgen möchtest und ob möglicherweise auch eine Mischform infrage kommt, sollten sich die Jäger der finanziellen Freiheit daher gut überlegen. Manche Nachteile könnten schließlich durchaus existenziell werden.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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