MÖNCHENGLADBACH (dpa-AFX) - Nach dem Austritt des Lebensmittelhändlers Real aus dem Flächentarifvertrag ringen Unternehmensführung und Gewerkschaft weiter um eine Lösung. "Wir sind immer offen für Gespräche. Aber wir haben jetzt drei Anläufe unternommen und von Verdi nichts anderes bekommen als die Forderung, wir sollten in den Tarifvertrag zurückkehren", sagte Real-Chef Didier Fleury der "Rheinischen Post" (Samstag). Das sei aber "nicht verhandelbar".
Anfang Juli hatten die Verhandlungen begonnen. Verdi lehnte einen Haustarif bei der Metro AG ST O.N. (XETRA:MEOG)-Tochter Real ab. Ziel des Managements sei die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen und eine Absenkung der Einkommen, hieß es. Real war Mitte Juni aus dem Flächentarifvertrag ausgetreten. Fleury verwies nun erneut auf den scharfen Wettbewerb in der Branche. Fast die Hälfte der Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel zahle nicht mehr nach Flächentarifvertrag. "Unsere Personalkosten liegen dadurch teilweise 25 bis 30 Prozent über denen der Wettbewerber. Wenn wir jetzt nichts tun, ist Real in zehn Jahren Geschichte." Bei Verdi war am Samstag zunächst niemand zu erreichen.