Der Markt sendet aktuell sehr widersprüchliche Signale an uns. Starten wir mit dem Offensichtlichen, dem Blick auf die Charts. Die Indizes sind angeschlagen und der gestrige Tag hat die Gefahr eines Durchbruchs auf der Unterseite wieder erhöht.
Insbesondere der Nasdaq ist schwach und viele der vormals hochgelobten (und gepreisten) Techaktien zeigen sehr negative oder zumindest hochgradig gefährdete Chartbilder an. Gleichzeitig steigen die Zinsen weiter an so dass auch „solide“ Aktien die aber zuletzt häufig als Zinsersatz wegen ihrer Dividenden gekauft wurde unter
Druck geraten. Wir sehen gleichzeitig an der NYSE aber auch an der Nasdaq mehr neue Tiefs als Hoch (52 Wochen), was ebenso ein schwaches Zeichen ist. Nicht zu vergessen die Volatilität, welche nicht wirklich zurückfällt und in ihrer Terminstruktur-kurve schon wieder in Backwardation ist. Aber, und das macht dies so schwierig, es gibt eben auch eine Reihe positiver Zeichen.So ist die Angst durchaus spürbar und auch Indikatoren wie etwa das S&P 100 Put/Call Ratio sowie der CNN Fear & Greed Index zeigen an, dass zu viel Angst des breiten Marktes auf eine durchaus optimistische Sicht der Großanleger trifft.
Nichts Genaues weiß man nicht und jeder neue Tag bringt Bewegungen mit sich die in ihrer Schärfe (egal ob nach oben oder unten) kaum vorhersehbar sind. Soll man sich also nun auf die Seite der Bullen oder der Bären schlagen? In Situationen wie jetzt ist es das Beste sich eher defensiv zu verhalten, gerade wenn man nicht zur Liga der Topkurzfristrader gehört. Langfristige Investoren halten ihr Pulver trocken um zuzuschlagen wenn der Markt endlich wieder klare Signale liefert und wir als quasi Swingtrader müssen einfach an der Seitenlinie stehen, unsere wenigen Positionen möglichst gut verwalten und auf bessere Zeiten warten. Es ist wie in einem Schachspiel, jeder Zug muss gut überlegt sein, weil jeder einzelne davon entscheiden kann ob man das Spiel gewinnt oder verliert.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr Jens Rabe
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Ein Beitrag von Jens Rabe.