von Robert Zach
Investing.com - Wirecard gesteht: die Guthaben auf Treuhandkonten in Höhe von insgesamt 1,9 Milliarden Euro bestehen "mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht". Das teilte der deutsche Bezahldienstleister am in der Nacht von Sonntag auf Montag in einer Ad-hoc-Mitteilung mit. In der Konsequenz kassiert Wirecard die vorläufigen Ergebnisse und Prognosen der Geschäftsjahre 2019 und 2020. "Mögliche Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse vorangegangener Geschäftsjahre können nicht ausgeschlossen werden", heißt es in der Stellungnahme weiter.
Man müsse zudem davon ausgehen, dass "die bisherigen Beschreibungen des sog. Drittpartnergeschäfts (Third Party Aquiring) durch die Gesellschaft unzutreffend" seien. Man überprüfe derzeit, ob, in welcher Art und Weise und in welchem Umfang dieses Geschäft tatsächlich zugunsten der Wirecard-Gesellschaft geführt wurde.
In der Mitteilung heißt es außerdem, dass sich Wirecard in "konstruktiven Gesprächen mit seinen kreditgebenden Banken hinsichtlich der Fortführung der Kreditlinien und der weiteren Geschäftsbeziehung, inklusive hinsichtlich einer Ende Juni bevorstehenden Verlängerung der bestehenden Ziehung" befindet. Man prüfe gemeinsam mit der US-Investmentbank Houlihan Lokey Möglichkeiten für eine nachhaltige Finanzierungsstrategie des Unternehmens. Weitere Maßnahmen schließe Wirecard nicht aus, um eine Fortsetzung des Geschäftsbetriebs zu gewährleisten. "Kostensenkungen sowie Umstrukturierungen, Veräußerung oder Einstellungen von Unternehmensteilen und Produktsegmenten" stünden zur Diskussion, heißt es weiter.
Der Freitagsschlusskurs auf Xetra lag bei 25,82 Euro. Vorbörslich rutschen Wirecard-Aktien (DE:WDIG) (TG:WDIG) auf der Handelsplattform Lang & Schwarz um 36,25 Prozent ab und wurden zuletzt zwischen 14 bis 16 Euro gehandelt.
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