Investing.com - Und die nächste Hammer-Meldung! Der Wirtschaftskrimi rund um den deutschen Zahlungsdienstleister Wirecard (DE:WDIG) will einfach kein Ende nehmen. Am vergangenen Montag hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ein generelles Short-Verbot in Aktien von Wirecard erlassen. Sie begründete den Schritt mit der Sorge um die Stabilität des Finanzmarktes. Bei Finanzmarktbeobachtern hatte der Schritt für Kopfschütteln gesorgt - und das zurecht.
Schließlich zählt Wirecard mit circa 2 Prozent Gewichtung im DAX nicht gerade zu den Schwergewichten. Vergangenen Montag hatten wir dazu geschrieben, dass dies den Verdacht nahelege, dass die BaFin womöglich doch mehr weiß als das sie zum aktuellen Zeitpunkt zugeben will - und wir hatten recht damit.
Das Handelsblatt will nun erfahren haben, dass der Finanzaufsichtsbehörde am Freitag vor einer Woche um 7.30 Uhr „brisante Informationen von den Ermittlungsbehörden“ erhalten hatten. Demnach war eine erneute Short-Attacke auf Wirecard geplant.
So soll die Münchner Staatsanwältin Hildegard Bäumler-Hösl dem Handelsblatt bestätigt haben, dass „mit viel Geld versucht wird, Medienberichterstattung zu beeinflussen“.
Ein Vermittler soll der Staatsanwältin zufolge sowohl Wirecard als auch Journalisten in Großbritannien mit einer Millionensumme bestochen haben. Die Reporter hätten demnach weitere schädliche Artikel gegen Wirecard veröffentlichen sollen, während Wirecard sich hätte freikaufen können, um einer negativen Berichterstattung zu entkommen.
In der Vorbörse handelt die Wirecard-Aktie (DE:WDIG) auf dem Tradecenter Lang & Schwarz am Sonntag mit einem Kursplus von 0,28 Prozent auf 115,05 Euro.
Ende Januar hatte die Financial Times in einer Reihe von Artikeln über Bilanzmanipulation und Dokumentenfälschung berichtet. Wirecard wies die Vorwürfe entschieden zurück. Seitdem untersucht die Münchner Staatsanwaltschaft den Fall wegen Marktmanipulation. So soll es laut einem Bericht der FAZ sogar einen Zeugen geben, der bereits darüber informiert war, wann die Financial Times in ihrem Alphaville-Blog über Wirecard berichten würde.
Was jetzt tatsächlich an den Vorwürfen dran ist, wird sich zeigen. Aktuell steht Aussage gegen Aussage. Mit Spannung erwarten die Anleger von Wirecard auf den Abschlussbericht der renommierten Kanzlei Rajah & Tann, die die Vorwürfe der Financial Times untersucht. Das Handelsblatt berichtete zuletzt, dass der Bericht in vier bis sechs Wochen vorliegen dürfte. Wirecard versprach volle Transparenz. Am 4. April stehen außerdem noch die zum Bilanzkalender).
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von Robert Zach