Berlin/Chengdu (Reuters) - Das Bundeswirtschaftsministerium hat erstaunt auf die Kritik von Aixtron-Gründer Holger Jürgensen an der Entscheidung zur Überprüfung der geplanten Übernahme des Chipanlagenbauers durch chinesische Investoren reagiert.
Noch vor einer Woche habe der Vorstandsvorsitzende Martin Goetzeler in einem persönlichen Telefonat mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel sein Verständnis für die Prüfung und seine volle Kooperationsbereitschaft dabei erklärt, teilte eine Sprecherin des Ministeriums am Donnerstag mit. Die Rechtslage sei eindeutig. Sobald Hinweise auf Sicherheitsrelevante Informationen bei einem solchen Verlauf vorlägen, sei es Aufgabe des Ministeriums, auf der Grundlage des Außenwirtschaftsrechts dies zu prüfen. Der Ausgang des Prüfverfahrens sei nach wie vor offen.
In einem am Mittwoch veröffentlichten offenen Brief an Gabriel hatte Jürgensen die angekündigte Prüfung des Geschäfts als "Dolchstoß gegen Schlüsseltechnologien" und "sehr drastischen Eingriff in den Kapitalmarkt" kritisiert. Die Führung in Peking hatte sich zuletzt irritiert darüber gezeigt, dass die Bundesregierung den Kauf des Unternehmens blockiert und noch einmal intensiv prüft. Gabriel hatte die aktuelle Rücknahme einer bereits erteilten Genehmigung für die Übernahme Aixtrons als Sonderfall bezeichnet. Gabriel ist derzeit auf Staatsbesuch in China.