FRANKFURT (dpa-AFX) - Der seit vier Wochen ungebrochen starke Aufwärtstrend im Dax könnte in der neuen Woche an Dynamik verlieren oder gar einen Dämpfer erhalten. Nach Rekordflügen der weltweit bekanntesten Indizes Dow Jones Industrial und S&P 500 sowie zuletzt auch des deutschen Leitindex, der seit Mitte April um rund 1.000 Punkte zugelegt hat, glauben zunehmend mehr Experten, dass das kurzfristige Kurspotenzial weitgehend ausgeschöpft ist. Impulse durch Unternehmensnachrichten werden zudem wieder seltener, da die Berichtssaison beendet ist.
So warnt etwa Investmentanalyst Thomas Hollenbach von der Landesbank Baden-Württemberg: 'Die Aktienmärkte werden anfälliger. Eine baldige Atempause bei der Dax-Rekordjagd wäre keine Überraschung.' Und laut Daniel Saurenz von Feingold Research steigt mit jedem Punkt im Dax zunehmend die Gefahr deutlicher Gewinnmitnahmen: 'Dann machen Kurse Nachrichten und nicht umgekehrt.'
BLICK AUF FRÜHINDIKATOREN DRINGEND GEBOTEN
Daher dürften die in der neuen Woche anstehenden Konjunkturdaten in den Fokus rücken, denn sie müssen nun laut Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen die von der Börse antizipierte, spürbare Wirtschaftserholung bestätigen. 'Gegenwärtig nehmen Aktien offensichtlich bereits eine sichtbare Erholung der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr vorweg', schreibt er. Ein Blick auf die Frühindikatoren sei daher dringend geboten. Sollten sie enttäuschen, drohe eine 'ausgeprägte Korrektur' an den Börsen, ist der Experte überzeugt. Hohe Aufmerksamkeit dürfte daher den Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone am Donnerstag zuteil werden sowie dem wichtigsten deutschen Konjunkturbarometer, dem Ifo-Geschäftsklima-Index, am Freitag.
Da bislang allerdings lediglich die Politik des lockeren Geldes samt niedriger Zinsen die Börsen von Rekord zu Rekord gejagt hat, bleibt auch die Geldexpansion in den USA zentrales Thema. Bereits mehrfach schon gab es Forderungen einzelner Fed-Mitglieder in Richtung einer Tempoverringerung bei den Anleihekäufen durch die US-Notenbank. Vor dem Hintergrund der soliden US-Konjunktur im ersten Quartal, der Lohnsteuererhöhungen zu Jahresanfang und inzwischen wirksamer automatischer Ausgabenkürzungen, dürfte daher am kommenden Mittwoch das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) starke Beachtung finden. Am Freitag stehen konjunkturseitig noch die Auftragseingänge langlebiger Güter in den USA auf dem Programm.
UNITED INTERNET BERICHTET ALS NACHZÜGLER ÜBER SEIN QUARTAL
Hauptversammlungen und Dividendenausschüttungen werden in der neuen Woche vor allem unternehmensseitig das Bild bestimmen. Unter den Dax-Konzernen laden die Deutsche Bank und das Chemieunternehmen Lanxess ihre Aktionäre ein und schütten anschließend ihre Dividenden aus. Über sein erstes Quartal wird zudem noch der Internetdienstleister United Internet am Dienstag berichten. Laut Einschätzung von Analysten hat das TecDax-Unternehmen dank des Ausbaus neuer Geschäftsfelder den Umsatz deutlich gesteigert. Am Pfingstmontag dürfte es sehr ruhig zugehen, denn auch wenn die wichtigsten Börsen an diesem Feiertag geöffnet sind, ist die Agenda leer./ck/la/he
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---
So warnt etwa Investmentanalyst Thomas Hollenbach von der Landesbank Baden-Württemberg: 'Die Aktienmärkte werden anfälliger. Eine baldige Atempause bei der Dax-Rekordjagd wäre keine Überraschung.' Und laut Daniel Saurenz von Feingold Research steigt mit jedem Punkt im Dax zunehmend die Gefahr deutlicher Gewinnmitnahmen: 'Dann machen Kurse Nachrichten und nicht umgekehrt.'
BLICK AUF FRÜHINDIKATOREN DRINGEND GEBOTEN
Daher dürften die in der neuen Woche anstehenden Konjunkturdaten in den Fokus rücken, denn sie müssen nun laut Analyst Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen die von der Börse antizipierte, spürbare Wirtschaftserholung bestätigen. 'Gegenwärtig nehmen Aktien offensichtlich bereits eine sichtbare Erholung der Weltwirtschaft im zweiten Halbjahr vorweg', schreibt er. Ein Blick auf die Frühindikatoren sei daher dringend geboten. Sollten sie enttäuschen, drohe eine 'ausgeprägte Korrektur' an den Börsen, ist der Experte überzeugt. Hohe Aufmerksamkeit dürfte daher den Einkaufsmanagerindizes für Deutschland und die Eurozone am Donnerstag zuteil werden sowie dem wichtigsten deutschen Konjunkturbarometer, dem Ifo-Geschäftsklima-Index, am Freitag.
Da bislang allerdings lediglich die Politik des lockeren Geldes samt niedriger Zinsen die Börsen von Rekord zu Rekord gejagt hat, bleibt auch die Geldexpansion in den USA zentrales Thema. Bereits mehrfach schon gab es Forderungen einzelner Fed-Mitglieder in Richtung einer Tempoverringerung bei den Anleihekäufen durch die US-Notenbank. Vor dem Hintergrund der soliden US-Konjunktur im ersten Quartal, der Lohnsteuererhöhungen zu Jahresanfang und inzwischen wirksamer automatischer Ausgabenkürzungen, dürfte daher am kommenden Mittwoch das Protokoll der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) starke Beachtung finden. Am Freitag stehen konjunkturseitig noch die Auftragseingänge langlebiger Güter in den USA auf dem Programm.
UNITED INTERNET BERICHTET ALS NACHZÜGLER ÜBER SEIN QUARTAL
Hauptversammlungen und Dividendenausschüttungen werden in der neuen Woche vor allem unternehmensseitig das Bild bestimmen. Unter den Dax-Konzernen laden die Deutsche Bank
--- Von Claudia Kahlmeier, dpa-AFX ---