FRANKFURT (dpa-AFX) - In der ersten Handelswoche 2016 dürfte es mit der Ruhe vorbei sein. Die Umsätze sollten wieder zunehmen, denn viele Händler kehren aus dem Weihnachtsurlaub zurück. Laut Marktexperten bleiben Euro-Kurs und Ölpreis sowie Wirtschaftsdaten aus China auch zum Jahresauftakt bestimmende Faktoren für den Dax (DAX).
"Die erste Handelswoche im neuen Jahr kann durchaus turbulenter werden", glaubt Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Etliche Themen, "die gegen Ende 2015 eher untergeordnet gewesen waren", könnten erneut in den Fokus rücken. Lipkow verweist auf Konjunktursorgen in China und Europa, die jüngst vollzogene Zinswende in den USA und die politischen Differenzen mit Russland. Daher drohe der Dax zunächst eher unter die Marke von 10 500 Punkte zu fallen.
Gelingt es dem deutschen Leitindex dagegen, den Widerstand der 200-Tage-Linie zu überwinden, der um die 11 000 Punkte liegt, könnte es erst einmal weiter aufwärts gehen. Ausgemacht ist dies aber keineswegs.
TECHNOLOGIE-FIRMEN TREFFEN SICH IN LAS VEGAS
Unternehmenstermine sind Anfang 2016 Mangelware. Von Bedeutung für die Technologiebranche ist die am Mittwoch (6. Januar) beginnende Elektronikmesse CES (Consumer Electronics Show) in Las Vegas. Sie dauert bis Samstag. Für die Automobil-Industrie ist die Veranstaltung ebenfalls wichtig, weil Elektronik und IT in Fahrzeugen eine immer größere Rolle spielt. In der Woche darauf beginnt zudem die Automesse in Detroit.
Bei den Konjunkturdaten werden die Anleger auf die US-Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungen schauen, die am Montag beziehungsweise Mittwoch auf der Agenda stehen. Am Dienstag rücken zudem die Arbeitslosenzahlen aus Deutschland und die EU-Verbraucherpreise - beide für den Dezember - in den Fokus. Am Mittwochabend gewährt die US-Notenbank Fed Einblicke in das Protokoll ihrer letzten Sitzung. Im Dezember hatten die Währungshüter erstmals seit der Finanzkrise den Leitzins erhöht.
US-JOBDATEN AM FREITAG
Am Donnerstag könnten neueste Erhebungen zum Auftragseingang der Industrie in Deutschland sowie das Wirtschafts- und Industrievertrauen der EU bewegen, am Freitag dann die Industrieproduktion aus Deutschland. Zentrales Ereignis ist aber am Freitag die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts für Dezember. Fallen die Daten gut aus, dürfte sich die Fed in ihrer jüngst eingeleiteten Zinswende bestätigt fühlen.